{"id":4869,"date":"2017-01-05T20:44:11","date_gmt":"2017-01-05T20:44:11","guid":{"rendered":"http:\/\/www.visit-angkor.org\/de\/?p=4869"},"modified":"2023-09-30T09:28:31","modified_gmt":"2023-09-30T07:28:31","slug":"phare-kambodschanische-zirkus-siem-reap","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.visit-angkor.org\/de\/phare-kambodschanische-zirkus-siem-reap\/","title":{"rendered":"Phare, der kambodschanische Zirkus in Siem Reap"},"content":{"rendered":"\n
Ganz ehrlich: Ich behaupte, dass der Besuch vom kambodschanischen Zirkus Phare<\/strong> neben der Besichtigung der Angkor Tempel<\/a> zum Pflichtprogramm bei einem Besuch in Siem Reap geh\u00f6rt. Weil:<\/p>\n\n\n\n Phare ist mehr, als nur ein Zirkus. Phare verbindet Theater, Musik, Tanz und moderne Zirkuskunst. Phare l\u00e4sst die Besucher auf einzigartige Weise kambodschanische Geschichten erleben. Phare hilft vielen kambodschanischen Familien, sich aus der Armut zu befreien.<\/p>\n\n\n Der Zirkus Phare befindet sich ca. zwei km westlich vom Zentrum der Stadt Siem Reap auf einem gro\u00dffl\u00e4chigen Areal. Kein Wanderzirkus also. Obwohl – ein einziges Mal „wanderte“ Phare. Es galt ein geeigneteres Grundst\u00fcck zu finden. Das ehemalige am Charles de Gaulle Boulevard – der Hauptstra\u00dfe, die zu den Angkor Tempeln f\u00fchrt – stand auf Dauer nicht mehr zu den urspr\u00fcnglich vereinbarten g\u00fcnstigen Konditionen zur Verf\u00fcgung.<\/p>\n\n\n\n Der Ursprung von Phare liegt bereits im Jahr 1994 mit Gr\u00fcndung der Kunstakademie Phare Ponleu Selpak (PPSA)<\/strong> – „Das Leuchten der Kunst“. Gegr\u00fcndet mit einer Vision von neun jungen Kambodschanern, die nach dem Fall der Roten Khmer aus einem Fl\u00fcchtlingscamp in ihre Heimat zur\u00fcckkehrten. W\u00e4hrend ihres Aufenthaltes im Camp fanden sie heraus, dass Kunst ihnen dabei hilft, ihre seelischen Wunden zu heilen. Zur\u00fcck in ihrer Heimat gr\u00fcndeten sie eine Akademie f\u00fcr K\u00fcnste wie Illustration, Malen, Theater, Musik, Tanz und auch Zirkus. Heute besuchen t\u00e4glich mehr als 1.200 Sch\u00fcler die einzigartige Kunstakademie. Im Gegensatz zu vielen anderen Schulen in Kambodscha sind bei Phare Ponleu Selpak alle Programme und Kurse kostenfrei zug\u00e4nglich.<\/p>\n\n\n\n 2013 wurde die Phare Performing Social Enterprise (PPSE)<\/strong> gegr\u00fcndet. Das Ziel war finanzielle Unabh\u00e4ngigkeit. Damals wie heute lautet die Mission:<\/p>\n\n\n\n Im Februar 2013 war es dann endlich soweit: Der Zirkus Phare \u00f6ffnete erstmalig seine Pforten und die Artisten zeigten ihr K\u00f6nnen vor begeistertem Publikum. Seit diesem Tag gehen nahezu 75% des Gewinns direkt an die Akademie Phare Ponleu Selpak. Die Einnahmen aus dem Zirkus sichern nachhaltig den Fortbestand der Akademie. Der Erfolg vom Zirkus Phare spricht f\u00fcr sich: Mehr als 100.000 Besucher haben die Shows im 330 Personen fassenden Zelt gesehen und fast 6.000(!) Bewertungen gibt es bereits bei Tripadvisor<\/a>! (Stand 5. Januar 2017). Auch international macht Phare mittlerweile von sich reden. So tritt einer der ehemaligen Artisten von Phare im ber\u00fchmten Cirque du Soleil auf. Federf\u00fchrend f\u00fcr den Erfolg ist mit Sicherheit Craig Dodge<\/a>, seines Zeichens General Manager von Phare.<\/p>\n\n\n\n W\u00e4hrend unseres Aufenthaltes in Siem Reap l\u00e4uft die Show „Sokha“ im Zirkus Phare. Wir fahren mit dem Tuk Tuk und bezahlen 8 $ f\u00fcr Hin- und R\u00fcckfahrt, wobei der Fahrer auf uns wartet. Der mit bunten Lampions beleuchtete Vorplatz l\u00e4dt zum Verweilen ein. Das zirkuseigene Restaurant bietet kleine Speisen wie Pommes Frites und komplette Gerichte. Wir bestellen uns die Pommes, einmal Lok Lak und nehmen an einem der Tische auf dem Au\u00dfengel\u00e4nde Platz. Nach und nach f\u00fcllt sich der Vorplatz und vor dem Eingang w\u00e4chst die Besucherschlange. Kurz vor acht Uhr stellen auch wir uns an und werden schon bald darauf zu unseren Pl\u00e4tzen in der vierten Reihe mit Frontansicht gef\u00fchrt. Es sind einfache Sitze und man sitzt dicht an dicht im Zelt. Doch die Vorfreude auf das, was auf uns zukommen mag, l\u00e4sst alles andere um uns herum vergessen. Selbst die umgekippte Cola-Dose von meinem Hinter-Nachbarn, die mein Kleid von hinten befeuchtet, registriere ich lediglich als Randnotiz.<\/p>\n\n\n\n P\u00fcnktlich um acht beginnt die Show. Sokha, eine Show die turbulenter kaum sein kann, verfeinert mit kambodschanischer Musik auf originalen Instrumenten der Khmer; das ganze Spektakel von einem Leinwandk\u00fcnstler bildhaft in Szene gesetzt. Von Anfang an werden wir in einen Gef\u00fchlstaumel aus Freude, Begeisterung und Leidenschaft aber auch Furcht, Angst, Trauer und Schmerz mitgenommen. Teils f\u00e4llt es mir schwer, die Tr\u00e4nen zur\u00fcckzuhalten – so ber\u00fchrend sind einzelne Szenen. Dazwischen immer wieder Lachen und Fr\u00f6hlichkeit. Ich habe den Eindruck, als w\u00fcrde ich die kambodschanische Vergangenheit am eigenen Leib und mit allen Sinnen erleben.<\/p>\n\n\n\n Sokha – als Kind im Krieg verfolgt, verarbeitet sie zun\u00e4chst ihre Erinnerungen auf die Schrecken der Roten Khmer mit surrealen Visionen und Alptr\u00e4umen. So entsteht ein verzerrtes und d\u00fcsteres Bild ihrer eigenen Realit\u00e4t. Doch mit Hilfe der Kunst entdeckt sie ihre St\u00e4rke und findet M\u00f6glichkeiten, sich selbst und ihren Freunden zu helfen.<\/p>\n\n\n\n Ein paar Minuten braucht es, bis wir begreifen, dass die gesamte Show gerade Mal von einer Handvoll Artisten gespielt wird. Und dies in einem sagenhaft atemberaubenden Tempo. Wo selbst ohne Bewegung unsereins die Hitze Kambodschas zu schaffen macht, erleben wir im Zirkus Phare Artisten, die 90 Minuten lang ohne Unterlass springen, tanzen, h\u00fcpfen und akrobatische Kunstst\u00fccke vorf\u00fchren. Insgesamt ein wahres Panoptikum an Eindr\u00fccken, die das Leben zu bieten hat mit all seinen H\u00f6hen und Tiefen.<\/p>\n\n\n\n Am Ende der Show kommen noch einmal alle Artisten in die Manege und die G\u00e4ste sind eingeladen sich mit ihnen fotografieren zu lassen und zu unterhalten. F\u00fcr eine Spende stehen K\u00f6rbe bereit und der Ausgang f\u00fchrt durch einen Souvenierladen. Alle Einnahmen flie\u00dfen direkt in die Projekte. Auch f\u00fcr uns ist es Zeit zu gehen – gern w\u00fcrden wir noch bleiben und eine weitere Show erleben. Leicht z\u00e4hneknirschend kehren wir allm\u00e4hlich zur\u00fcck in die Realit\u00e4t. Und aus n\u00e4herer Entfernung kommt auch schon unser Tuk Tuk Fahrer l\u00e4chelnd auf uns zu. Klar, freut er sich doch auf den 8 $ Verdienst an diesem Abend :-)<\/p>\n\n\n\n<\/figure><\/div>\n\n\n
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Die Geschichte vom Zirkus Phare<\/h2>\n\n\n\n
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Sokha – eine der mitrei\u00dfenden Shows im Zirkus Phare<\/h2>\n\n\n\n
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Die Geschichte von Sokha<\/h3>\n\n\n\n
Phare – der Leuchtturm in Siem Reap<\/h3>\n\n\n\n