{"id":4174,"date":"2016-06-11T13:58:05","date_gmt":"2016-06-11T13:58:05","guid":{"rendered":"http:\/\/www.visit-angkor.org\/de\/?p=4174"},"modified":"2021-04-19T09:15:15","modified_gmt":"2021-04-19T09:15:15","slug":"die-5-eigenarten-der-kambodschanischen-esskultur","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.visit-angkor.org\/de\/die-5-eigenarten-der-kambodschanischen-esskultur\/","title":{"rendered":"Die 5 Eigenarten der kambodschanischen Esskultur"},"content":{"rendered":"\n
Etwas zu essen bedeutet in Kambodscha mehr als einfach nur Nahrungsaufnahme. In der kambodschanischen Esskultur gilt das das gemeinsame Essen als das<\/em> Hauptereignis des Tages, besonders in l\u00e4ndlichen Gebieten. Dass Essen einen hohen Stellenwert hat, spiegelt sich in der Sprache wieder. So h\u00f6rt man manchmal noch die Frage „Wie war dein Fr\u00fchst\u00fcck?“ oder „Hast du schon gefr\u00fchst\u00fcckt?“ welche mit unserem „Wie geht es dir?“ gleichgesetzt werden kann. Lautet die Antwort „ja“, muss es dem Befragten gut gehen, denn er hat ja etwas gegessen.<\/p>\n\n\n\n In der Regel werden direkt mehrere Speisen aufgetischt. Oft gibt es dazu Suppe (Samla). Sie wird in der Mitte platziert – ein Familienmitglied \u00fcbernimmt die Regie und verteilt die Suppe in kleine Sch\u00e4lchen. Wobei bei einer Familie grunds\u00e4tzlich immer zuerst die \u00c4lteren bedient werden. Dies gilt gleicherma\u00dfen f\u00fcr G\u00e4ste. Gibt es keine Suppe, dann wird den \u00c4lteren Reis serviert. Grunds\u00e4tzlich ist es \u00fcblich, dass die Kinder erst ihren Eltern etwas zu Essen reichen, bevor sie selbst anfangen.<\/p>\n\n\n\n Dazu eine kleine Anekdote, die mir passierte, als ich bei einer kambodschanischen Familie zum Abendessen eingeladen war: Wir sa\u00dfen auf der Terrasse und vor mir standen lauter Sch\u00e4lchen und ich wurde aufgefordert, mich zu bedienen. Nach und nach wurden immer mehr Sch\u00e4lchen in meine Richtung geschoben – ich kannte keine der Speisen, aber sie dufteten verf\u00fchrerisch. Alle schauten mich gespannt an, was ich ausw\u00e4hlen werde. An eine Szene kann ich mich noch sehr gut erinnern: Ich hatte n\u00e4mlich nicht vom Fisch gekostet, da ich mir nicht sicher war, ob Gr\u00e4ten enthalten waren (Vor Gr\u00e4ten habe ich einen Heiden Respekt, auch wenn sie noch so klein sind). Als klar war, dass ich keinen Fisch essen werde, huschten blitschnell mehrere Kinderh\u00e4nde quer \u00fcber das Speisenangebot, um einen der begehrten Fische zu ergattern. In dem Moment war ich wirklich gl\u00fccklich, den Kindern nichts von ihrem Lieblingsessen weggenommen zu haben.<\/p>\n\n\n\n Kambodschaner sind es gleicherma\u00dfen gewohnt, am Tisch oder auf dem Boden zu essen. Man passt sich also der jeweiligen Umgebung an. Bereits einen Steinwurf vom Zentrum der Stadt Siem Reap entfernt, leben die Kambodschaner in H\u00fctten. Meist sind diese aus Bambus und stehen auf Pf\u00e4hlen zum Schutz vor dem Monsunregen. Mit M\u00f6beln eingerichtete Wohnungen, so wie wir es kennen, sind un\u00fcblich. Zum Essen setzt man sich einfach zusammen im Kreis auf den Boden.<\/p>\n\n\n\n Wenn dir das Sitzen auf dem Boden zu unbequem ist, findet sich meist eine M\u00f6glichkeit, auf der du bequemer Platz nehmen kannst. Hier auf dem Foto durfte ich bei einem Ausflug nach Phnom Kulen auf der mitgebrachten K\u00fchlbox Platz nehmen.<\/p>\n\n\n\n Doch nicht nur in den Familien wird auf dem Boden gegessen, auch einige Restaurants bieten ihren G\u00e4sten diese Art Komfort. Zum Beispiel die Restaurants an der Stra\u00dfe Nr. 63, die von Siem Reap aus in s\u00fcdlicher Richtung zum Phnom Krom (Phnom = Berg) und weiter zum Tonle Sap See f\u00fchrt. Hier nehmen die G\u00e4ste einfach auf einer Matte um einen ca. 30 cm hohen Tisch Platz. Nat\u00fcrlich darf die obligatorische H\u00e4ngematte nicht fehlen – ich nenne diese Restaurants daher einfach „H\u00e4ngemattenrestaurant“. Solange das Restaurant noch leer ist, wird sich erst einmal auf den H\u00e4ngematten verteilt :-)<\/p>\n\n\n\n Die Fu\u00dfsohlen d\u00fcrfen beim Essen niemals in Richtung einer anderen Person zeigen. Denn im Gegensatz zum Kopf gelten F\u00fc\u00dfe als das K\u00f6rperteil mit dem niedrigsten Rang. Es kommt also einer Beleidigung gleich, wenn man seinem Gegen\u00fcber die Fu\u00dfsohle zeigt. Wird am Boden gegessen, gibt es f\u00fcr M\u00e4nner und Frauen eine unterschiedliche Sitzhaltung. W\u00e4hrend sich M\u00e4nner meist im Schneidersitz hinsetzen, setzen sich die Frauen auf die Seite und legen die Beine seitlich nach hinten.<\/p>\n\n\n\n1. Die Speisen<\/h3>\n\n\n\n
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2. Oft wird in Kambodscha auf dem Boden gegessen<\/h3>\n\n\n\n
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3. Die Haltung der F\u00fc\u00dfe beim Essen<\/h3>\n\n\n\n
4. Das Besteck beim Essen<\/h3>\n\n\n\n