{"id":29245,"date":"2023-07-08T15:23:55","date_gmt":"2023-07-08T13:23:55","guid":{"rendered":"https:\/\/www.visit-angkor.org\/de\/?p=29245"},"modified":"2023-07-08T18:45:17","modified_gmt":"2023-07-08T16:45:17","slug":"prasat-preah-vihear-kambodscha","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.visit-angkor.org\/de\/prasat-preah-vihear-kambodscha\/","title":{"rendered":"Prasat Preah Vihear – ein Zankapfel mit Thailand"},"content":{"rendered":"\n
Lange geplant und immer wieder verschoben – ein Besuch des bedeutenden Tempels Prasat Preah Vihear \u00a0\u1794\u17d2\u179a\u17b6\u179f\u17b6\u1791\u1796\u17d2\u179a\u17c7\u179c\u17b7\u17a0\u17b6\u179a.<\/strong> Traurige Ber\u00fchmtheit erlangte er als Ort von milit\u00e4rischen Grenzstreitigkeiten zwischen den anliegenden Staaten Thailand und Kambodscha<\/a>. Im Norden Kambodschas im \u00f6stlichen Dongrek Gebirge gelegen – das auch den Grenzverlauf bildet – findet man den Tempel hoch oben auf ca. 670 Meter \u00fc.M. auf einer felsigen Anh\u00f6he.\u00a0<\/p>\n\n\n Der Tempel ist Shiva gewidmet und f\u00fchrt in 5 Plateaus in steilen Treppen nach oben bis zum zentralen Heiligtum. Die Geschichte des Tempels reicht bis ins 9. Jahrhundert zur\u00fcck, als Jayavarman II. mit dem Bau begann. 5 Nachfolger bauten weiter bis zum Beginn des 13. Jahrhunderts, als die letzten Bauarbeiten von Jayavarman VII. vorangetrieben wurden. Architektonisch ist die Anlage von besonderem Interesse, die Steinschnitzereien der T\u00fcrgiebel sind von besonderer Qualit\u00e4t. <\/p>\n\n\n\n Der Tempel von Preah Vihear befindet sich am Rande eines Gebietes, das die Ebene des n\u00f6rdlichen Kambodscha beherrscht. Er besteht aus einer Reihe von Schreinen, die durch ein System von D\u00e4mmen und Treppen verbunden sind, die sich entlang einer Achse von 800 m erstrecken, und stammt aus der ersten H\u00e4lfte des 11. Jahrhunderts. Begonnen hat alles mit einer Einsiedelei im 9. Jahrhundert. Aufgrund der sehr abgelegenen Lage ist die Gesamtanlage besonders gut erhalten. <\/p>\n\n\n\n Nach der Unabh\u00e4ngigkeit von Frankreich wurde das Tempelgebiet 1953 von Thailand besetzt. Kambodscha intervenierte beim internationalen Gerichtshof von Den Haag, der 1962 den Tempel Kambodscha zuerkannte. 1975 bis zum Tode von Pol Pot 1998 besetzten die Roten Khmer das Gel\u00e4nde. Durch die Unwegsamkeit des Gel\u00e4ndes konnten sich die Roten Khmer sehr lange dort halten. Erst 1998 gaben sie auf. <\/p>\n\n\n\n Und 2008 flammten erneut Grenzstreitigkeiten auf, als Kambodscha einen Antrag stellte, die Tempelanlage in das Weltkulturerbe der UNESCO aufzuenhmen. Dem Antrag wurde stattgegeben und Preah Vihear als kambodschanisches Weltkulturerbe registriert. W\u00fctende Proteste aus Thailand aber auch in Kambodscha selbst waren die Folge. 2003 wurde die thail\u00e4ndische Botschaft in Phnom Penh niedergebrannt, als bekannt wurde, Thailand w\u00fcrde erneut Anspruch auf den Tempel erheben. <\/p>\n\n\n\n Zur\u00fcck blieben W\u00e4lle aus Sands\u00e4cken als Gesch\u00fctzunterst\u00e4nde, Bunker und Soldaten, die teilweise seit 20 Jahren mit ihren Familien auf dem Berg ausharren und ihn bewachen. \u00dcbernachten auf dem Berg oder im Tempelgel\u00e4nde ist ansonsten f\u00fcr Kambodschaner und Touristen verboten. L\u00e4sst man den Blick in die n\u00e4here Umgebung den Abhang hinunter schweifen, schaut man auf thail\u00e4ndisches Staatsgebiet hinab. <\/p>\n\n\n\n Man k\u00f6nnte der Meinung sein, wozu so viel Streit um 5 km Dschungel? Letztlich geht es aber um viel tiefer liegende Dinge. In der Bl\u00fctezeit des Khmer-Reiches und seiner gr\u00f6\u00dften Ausdehnung waren viele Khmer Tempel auf heute thail\u00e4ndischem Gebiet. <\/p>\n\n\n\n Ausgehend von Stung Treng, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, fuhren wir fr\u00fch morgens \u00fcber Tbeang Mean Chey nach Preah Vihear. Die Stra\u00dfe ist nicht die beste, aber gut befahrbar. Trotzdem sollte man f\u00fcr die 250 km lange Strecke und die angegebenen 4 Stunden Fahrtzeit mehr Zeit einplanen. Nat\u00fcrlich gibt es auch andere Zufahrtsstrecken, zum Beispiel von Siem Reap aus. Von dort gibt es auch touristisch begleitete Ganztagesausfl\u00fcge, seltener auch mit \u00dcbernachtung.<\/p>\n\n\n\n Der Berg selbst ist nicht mit normalen Fahrzeugen befahrbar. Man muss zu einem Parkplatz mit Wachposten am Fu\u00df des Berges fahren und dort ein Auto mieten (35 Dollar). Allradgetriebene Fahrzeuge mit einem Fahrer sind notwendig, die teilweise extremen Steigungen zu \u00fcberwinden. Die Fahrer warten dann am unmittelbar am Fu\u00df des Berges. F\u00fcr einen kompletten Aufstieg sollte man 3-4 Stunden – je nach Fitness – einplanen. Nachdem man mit dem Auto am Fu\u00df des Tempels ankam, wohlgemerkt.<\/p>\n\n\n\n Die Eintrittskarten werden unterwegs kontrolliert und auch nochmal bei der Ankunft am Fu\u00df der Tempelanlage. Neben den \u00fcblichen Verk\u00e4uferinnen f\u00fcr Tempelgaben – man darf nicht vergessen, Preah Vihear ist eines der gro\u00dfen religi\u00f6sen Heiligt\u00fcmer f\u00fcr Kambdschaner – wird auch Kaffee verkauft. Ich verstand zuerst den Sinn nicht, als unser Fahrer mir ein P\u00e4ckchen gemahlenen Kaffee verkaufen wollte. Gedacht war er f\u00fcr die Soldaten, die die Tempelanlage bewachen. Sie sind schlecht bezahlt und schlecht versorgt und dankbar f\u00fcr solche Kleinigkeiten. Also – f\u00fcr 5 Dollar gekauft und einen \u00e4lteren Soldaten damit froh gemacht!<\/p>\n\n\n\n Der Aufstieg gestaltete sich ziemlich schwierig, eine sehr schwei\u00dftreibende und anstrengende Angelegenheit. Schatten gibt es nicht und es geht immer nur in eine Richtung \u00fcber die 5 Ebenen – bergauf! Die steilsten und in schlechtestem Zustand befindlichen Treppen wurden \u00fcberbaut mit Holzstufen. Dort geht es dann etwas leichter. Vom Ehrgeiz befl\u00fcgelt und am 4. Plateau angekommen, trafen wir eine Gruppe \u00e4lterer Kambodschaner. Sie sprachen alle – englisch! Und wie ich heraush\u00f6ren konnte, schallte mir da american slang entgegen. Ich war neugierig. Ein alter Mann gab mir bereitwillig Auskunft und es entwickelte sich eine au\u00dfergew\u00f6hnliche Begegnung. Er war \u00fcber 40 Jahre in der N\u00e4he von Washington in Diensten der Regierung. Jetzt, schon lange in Pension, besucht er das Land seiner Vorfahren – mit 93 Jahren. Abgesehen von der unglaublichen Leistung, dass ein 93j\u00e4hriger diese doch gro\u00dfe Anstrengung, vor der viele j\u00fcngere kapituliert h\u00e4tten, meisterte, hatte er auch seine gesamte Familie dabei. Eine wirklich au\u00dfergew\u00f6hnliche und tolle Begegnung. Offensichtlich war ich derzeit auch der einzige Europ\u00e4er hier. Vor allem am Wochenende wird der Tempel als beliebtes Ausflugsziel von Kambodschanern benutzt.<\/p>\n\n\n\n Angekommen auf dem Gipfel des Tempelberges bot sich ein Panorama, das alleine schon f\u00fcr die M\u00fchen des Aufstieges mehr als entsch\u00e4digte. Die Blicke auf die umgebende Landschaft waren atemberaubend.<\/p>\n\n\n\n Ich konnte keine europ\u00e4ischen Touristen sonst entdecken, einige Kambodschaner standen in Gruppen herum. Aber auch hier – uniformierte Polizisten, die aber sehr nett waren und gerne Fragen beantworteten. Die eigentliche, wichtige Frage aber wurde nicht beantwortet – wie schafften es die alten Khmer, die hier gebrochenen Felsquader an Ort und Stelle zu bewegen? Elefanten – sicher! Aber einen 11-Tonnen-Stein bewegt auch kein Elefant, vielleicht mehrere. Es ist auf jeden Fall eine gro\u00dfartige Leistung, die hier und sonst \u00fcberall in Angkor<\/a> vollbracht wurde.<\/p>\n\n\n\n Fr\u00fcher soll im zentralen Heiligtum ein Lingam und eine vergoldete Figur von Shiva gestanden haben. Leider – beides verschwunden. Ein M\u00f6nch sitzt vor dem Eingang und wartet auf Gl\u00e4ubige zur Segnung. <\/p>\n\n\n\n Nach einem ausgiebigen Rundumblick gingen wir etwas abseits der offiziellen Pfade wieder nach unten. Allerdings sollte man hier auch unbedingt die ausgetretenen Pfade benutzen, wo man deutlich erkennen kann, dass vorher schon Menschen vorbeigegangen sind. Das Vorhandensein von Minen kann auf dem Tempelgel\u00e4nde nicht ausgeschlossen werden.<\/p>\n\n\n\n Unser Fahrer nahm uns dann m\u00fcde, na\u00df aber zufrieden wieder in Empfang und es ging wieder hupend nach unten zum Parkplatz. Aufgrund des noch fr\u00fchen Nachmittags beschlossen wir, direkt nach Siem Reap<\/a> durchzufahren und nicht mehr in der N\u00e4he zu \u00fcbernachten. Das w\u00fcrde zwar eine Ankunft sp\u00e4tabends in der Dunkelheit bedeuten, aber wir gewannen dadurch einen Tag in Siem Reap.<\/p>\n\n\n\n Am besten ist der Prasat Preah Vihear mit dem Taxi zu erreichen. Ca. 4-5 Stunden braucht es f\u00fcr die gut 200 km lange Strecke. <\/p>\n\n\n\n Von Tbeng Meanchey, die Hauptstadt der Provinz Preah Vihear, sind es ca. 2 -3 Stunden. <\/p>\n\n\n\n Die Preise unterscheiden sich je nach Fahrer, welches Auto er f\u00e4hrt und ob Du ein privates Taxi oder mit anderen Fahrg\u00e4sten in einem Taxi f\u00e4hrst. Wir empfehlen, ein privates Taxi oder Minivan zu nehmen. Oder Du reist mit dem Motorrad. Was es dazu alles braucht, erf\u00e4hrst Du bald hier bei Visit Angkor :) <\/p>\n\n\n\n<\/a>
Der historische \u00dcberblick<\/h2>\n\n\n\n
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Der Tempel ist f\u00fcr viele Kambodschaner von gro\u00dfer geschichtlicher Bedeutung. Ausgrabungen haben belegt, dass in fr\u00fcherer Zeit gro\u00dfe landwirtschaftliche Fl\u00e4chen bewirtschaftet wurden und auch eine gr\u00f6\u00dfere Bev\u00f6lkerungsanzahl hier ihr t\u00e4gliches Auskommen fanden.<\/p>\n\n\n\n<\/a>
Das UNESCO-Weltkulturerbe und erneut – Konflikt mit Thailand!<\/h2>\n\n\n\n
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Auf in Richtung Preah Vihear!<\/h2>\n\n\n\n
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Eine \u00fcberraschende Begegnung<\/h2>\n\n\n\n
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Endlich im zentralen Heiligtum auf dem Gipfel des Tempelberges<\/h2>\n\n\n\n
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Anreise zum Prasat Preah Vihear<\/h2>\n\n\n\n