{"id":28649,"date":"2022-11-26T10:52:07","date_gmt":"2022-11-26T09:52:07","guid":{"rendered":"https:\/\/www.visit-angkor.org\/de\/?p=28649"},"modified":"2022-12-10T19:58:29","modified_gmt":"2022-12-10T18:58:29","slug":"patenkindbesuch-kratie","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.visit-angkor.org\/de\/patenkindbesuch-kratie\/","title":{"rendered":"Patenkindbesuch in Kratie"},"content":{"rendered":"\n
Heute besuchen wir P., mein kambodschanisches Patenkind. Zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Bruder lebt sie auf dem Gel\u00e4nde einer Ziegelfabrik in Kratie. Eine von rund 450 Ziegelfabriken in Kambodscha und die wir uns im Anschluss an unseren Besuch noch anschauen werden. P. und ihr Bruder gehen zur Schule. Die Mutter arbeitet in der Ziegelfabrik. Seit gut einem Jahr schicke ich ihr jeden Monat einen Geldbetrag an die von Thomas Tham<\/a> gegr\u00fcndete Organisation Empowering Lives Asia<\/a> (kurz ELA). Zusammen mit weiteren Kindern, die von anderen im Rahmen von ELA unterst\u00fctzt werden, erh\u00e4lt sie monatlich das Geld in einer Pagode. Dort bekommen es all von einem M\u00f6nch im Rahmen einer Zeremonie \u00fcberreicht. Ein mit Bedacht gew\u00e4hlter Ort, gelten Pagoden als eine Art Gemeindezentrum in Kambodscha. <\/p>\n\n\n\n Rund 20 Minuten dauert die Fahrt. Auf dem Weg machen wir noch einen Abstecher zum Markt. Dort wollen wir einen Sack Reis kaufen und eine Schulrucksack f\u00fcr P. Im Innern des Rucksacks landen noch 2 aus Deutschland mitgebrachte Pr\u00e4sente: Ein buntes Einhorn-Stickerheft mit Stiften und Glitzer und eine T\u00fcte S\u00fc\u00dfes von meiner Erstgeborenen. <\/p>\n\n\n\n „Was kostet ein gro\u00dfer Sack?“, frage ich und deute mit weit ausgebreiteten Armen an, dass ich viel Reis kaufen m\u00f6chte. Was die richtige Sorte angeht, so verlasse ich mich auf Thomas. Er kennt sich da besser aus, als ich. „25 $ f\u00fcr 50 kg“, antwortet er. Prima, ich kaufe einen. Zu zweit hieven Thomas und sein Begleiter den schweren Reissack ins Auto. Ein paar Schritte weiter am n\u00e4chsten Stand schauen wir nach einem Schulrucksack. Schnell werden wir f\u00fcndig und ergattern f\u00fcr 8 $ einen bunten, der prima zum S\u00fc\u00dfen und Einhorn-Stickerheft passt. <\/p>\n\n\n\n Ich bin aufgeregt und meine Anspannung steigt. Wie wird es sein, wenn ich P. zum ersten Mal begegne? Die Frau aus irgendwo, die jeden Monat etwas Geld schickt? Wir haben ja \u00fcberhaupt keinen Kontakt miteinander. „Wie lange lebt eigentlich eine 3 k\u00f6pfige Familie von 50 kg Reis?“, will ich wissen. „Ungef\u00e4hr 8 Wochen“, erfahre ich von Thomas. Ich rechne nach. Das sind 833 Gramm f\u00fcr einen Tag. Knapp 277 Gramm f\u00fcr eine Person. 93 Gramm pro Mahlzeit. <\/p>\n\n\n\n Endlich sind wir da. F. schmei\u00dft sich den Reissack locker \u00fcber die Schulter. Entlang morastiger Pfade laufen wir zu einer kleinen H\u00fctte. Davor eine Art Vorzelt, welches Schatten spendet. Darunter ein paar rote Plastikst\u00fchle, wie sie \u00fcberall zu finden sind in Kambodscha. „Das ist unser Besprechungsraum“, h\u00f6re ich Thomas sagen, „hier treffen wir uns einmal pro Woche.“ <\/p>\n\n\n\n Kurze Zeit sp\u00e4ter kommt P. mit ihrer Mutter zum Besprechungsraum. Sofort erkenne ich die Beiden von einem Foto, welches Thomas mir geschickt hatte. Ihre Gesichter strahlen, als sie die Geschenke sehen und in Empfang nehmen. Beide sind sehr zur\u00fcckhaltend und sch\u00fcchtern. Englisch sprechen sie nicht und meine Kenntnisse der Khmer Sprache sind d\u00fcrftig. Wobei: Ich habe uns alle auf Khmer vorgestellt. Knyom thschmoa Inga (\u1781\u17d2\u1789\u17bb\u17c6\u1788\u17d2\u1798\u17c4\u17c7\u17a2\u17ca\u17b8\u1784\u17a0\u17d2\u1782\u17b6), goad thschmoa Thomas (\u1782\u17b6\u178f\u17cb\u1788\u17d2\u1798\u17c4\u17c7\u1790\u17bc\u1798\u17c9\u17b6\u179f) … :-) <\/p>\n\n\n\n Doch mit ein paar kleinen Tricks gelingt es mir, die Sprachbarriere zu \u00fcberbr\u00fccken und die Stimmung aufzulockern. Aus meiner Kindheit kenne ich noch das Fadenspiel. Dank meiner Zweitgeborenen besitze ich einen tollen Faden, den ich \u00fcberall mit hinnehme in Kambodscha. Sobald sich die Gelegenheit ergibt, zeige ich meinen kleinen „Zaubertrick“: Das Verschwinden des Fadens vom Zeigefinger. Jedes Mal schauen mich gro\u00dfe und staunende Augen an. Augen, die sich zum Ende des Tricks in ein breites L\u00e4cheln verwandeln. <\/p>\n\n\n\n Und dann haben wir ja noch das Geschenk, den Schulrucksack. Bei Kambodschanern ist es bekanntlich \u00fcblich, ein Geschenk nicht vor anderen zu \u00f6ffnen, um die Akzeptanz zu zeigen. Dies aus dem Grund, dass sie alles, was ihnen gegeben wird, ohne pers\u00f6nlichen Wunsch dankbar annehmen sollen. Was auch immer in einem Geschenkpaket enthalten ist, es wird akzeptiert. Trotzdem ist die Neugierde nat\u00fcrlich gro\u00df. Also deute ich P. mittels Handzeichen an, die Tasche ein wenig zu \u00f6ffnen, damit sie reinschauen und gucken kann, was drin ist. Das Ganze dauert einen Bruchteil von Sekunden. Tasche auf und flugs wieder zu. Diesen Moment und das strahlende Blitzen in ihren Augen werde ich nie vergessen! <\/p>\n\n\n\n Mit der T\u00fcte S\u00fc\u00dfem von meiner Tochter ist das Eis dann endg\u00fcltig gebrochen. Ich mache eine erstaunte Grimasse, w\u00e4hrend meine rechte Hand vorsichtig in die Tasche gleitet, einen Zipfel von der T\u00fcte hinauszieht und sie knistern l\u00e4sst. Gleichzeitig ert\u00f6nt lautes Schmatzen aus meinem Mund. Sofort wissen alle, was ich meine, und lachen aus vollem Herzen. Von da an brauche ich immer nur den einen oder anderen Schmatzer von mir geben, wenn ich wieder das Lachen h\u00f6ren m\u00f6chte. <\/p>\n\n\n\n Oft h\u00f6re ich das Lachen. Sehr oft <3 <\/p>\n\n\n\n Gemeinn\u00fctzige soziale Gruppe, die es sich zur Aufgabe macht, Leben in Form von Patenschaften zu ver\u00e4ndern mit laufender Betreuung und Begleitung vor Ort. Initiator ist Thomas Tham, der von allen liebevoll „Papa“ genannt wird. Er selbst hat als Kind die Schreckensherrschaft der Roten Khmer miterlebt. Sein damaliger Freund wurde get\u00f6tet, weil er ein Ei gestohlen hat. Die Beiden hatten Hunger. <\/p>\n\n\n\n Gegr\u00fcndet wurde ELA auf den Philippinen. Hier unterst\u00fctzt die Organisation Kinder, die in Kohlefabriken arbeiten. <\/p>\n\n\n\n If you do not have the strength to carry them then carry them with your heart of kindness.<\/p>\nThomas Tham<\/cite><\/blockquote>\n\n\n\n Thomas engagiert sich f\u00fcr Infrastruktur, soziale und lebenspraktische Programme und bringt NGOs zusammen, um Ressourcen zu b\u00fcndeln und miteinander zu teilen. <\/p>\n\n\n\n Als Fotograf hat Thomas Tham viele internationale Preise gewonnen und genie\u00dft hohes Ansehen f\u00fcr seine Arbeit zum Schutz von Kindern. Er hat viele Fans auf der ganzen Welt und seine herausragenden Arbeiten haben die Aufmerksamkeit auf sich gezogen und viele Herzen ber\u00fchrt. Seine Werke wurden in Galerien ausgestellt und in vielen Magazinen ver\u00f6ffentlicht. <\/p>\n\n\n\n Lange habe ich hin und her \u00fcberlegt. Aber irgendwie passt zu diesem Beitrag keine Gewinnaktion, so wie bei den anderen Artikeln, die aktuell hier bei Visit Angkor alle 14 Tage unter dem Motto „Kambodscha 2022“<\/a> erscheinen. Also hab ich mir gedacht, das Ganze einfach umzudrehen und die Kinder „gewinnen“ lassen. Vielleicht magst Du ja eine Patenschaft \u00fcbernehmen. Schreib mir eine E-Mail an inga@visit-angkor.org und ich stelle gern den Kontakt zu Thomas f\u00fcr Dich her. Oder Du kontaktierst ihn direkt selbst auf Facebook<\/a>. <\/p>\n\n\n\n Alternativ magst Du vielleicht einen Betrag spenden. Dieser wird dann f\u00fcr besondere Anl\u00e4sse zugunsten der Kinder verwendet, oder f\u00fcr Reis. <\/p>\n\n\n\n Tipp:<\/strong> Im vorigen Artikel gibt es eine Kaja-Tour zu den Irrawaddy Delphinen in Kratie<\/a> zu gewinnen. Bis zum 26.11. hate noch niemand mitgemacht. Also hab ich die Aktion f\u00fcr diesen Gewinn um weitere 14 Tage verl\u00e4ngert. Die Gutscheine sind immer 24 Monate lang g\u00fcltig. Viel Gl\u00fcck :-) <\/p>\n\n\n50 kg Reis f\u00fcr eine Familie<\/h2>\n\n\n\n
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Der magische Fadentrick<\/h2>\n\n\n\n
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\u00dcber Empowering Lives Asia (ELA) und Thomas Tham<\/h2>\n\n\n\n
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Gewinnaktion<\/h2>\n\n\n\n