{"id":19271,"date":"2021-04-18T14:57:12","date_gmt":"2021-04-18T14:57:12","guid":{"rendered":"https:\/\/www.visit-angkor.org\/de\/?p=19271"},"modified":"2023-11-24T10:30:26","modified_gmt":"2023-11-24T09:30:26","slug":"hilfsorganisationen-in-corona-zeiten","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.visit-angkor.org\/de\/hilfsorganisationen-in-corona-zeiten\/","title":{"rendered":"Hilfsorganisationen in Corona-Zeiten"},"content":{"rendered":"\n
Die Corona-Pandemie hinterl\u00e4sst ihre deutlichen Spuren bei den allermeisten Hilfsorganisationen in Kambodscha! Beispielhaft sei hier ein Hilfsprojekt genannt, das ich pers\u00f6nlich kenne und bei dem ich im Vorstand mitarbeiten darf.<\/p>\n\n\n\n\n\n\n\n
Der Verein PROtectKids Kambodscha e.V.<\/a> unterst\u00fctzt zwei Schulen in Phnom Penh und Siem Reap des 1994 gegr\u00fcndeten Tr\u00e4gers SCC Salvation Center Cambodia<\/a>.<\/p>\n\n\n\n Aber – das hier Gesagte trifft sicher auch auf viele andere Hilfsorganisationen zu! <\/p>\n\n\n\n Spendengelder brechen ein, weil viele denken – jetzt in Corona-Zeiten sind die Schulen in Kambodscha geschlossen und es gibt dann im Moment nichts f\u00fcr Lehrer und Sch\u00fcler zu tun. <\/p>\n\n\n\n Das ist richtig, aber auch grundfalsch! Denn gerade jetzt, wo die Not gr\u00f6\u00dfer und gr\u00f6\u00dfer wird, gibt es ganz viel zu tun! Auch wenn der Schulunterricht nicht stattfindet. Oder – in den Einrichtungen von SCC – als Einzelunterricht angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n Der Verein PROtectKids Kambodscha e.V.<\/a> hilft armen und benachteiligten Kindern und tr\u00e4gt dazu bei, ihnen einen Weg in eine bessere Zukunft zu bereiten. Die Maxime: Hilfe zur Selbsthilfe! Bildung gegen Armut! Alles, was man \u00fcblicherweise in einer Schule lernt und dar\u00fcber hinaus Fertigkeiten zur Bew\u00e4ltigung des Alltags und zum eigenen Schutz, bef\u00e4higt Kinder, sp\u00e4ter ihren eigenen Weg zu gehen. Nur dann haben wir einen guten und sinnvollen Beitrag zu einer besseren Zukunft dieser Kinder geleistet. Was hat sich ge\u00e4ndert durch die Pandemie, f\u00fcr Hilfsorganisationen, Projekte und NGO’s vor Ort? Hat sich \u00fcberhaupt etwas ge\u00e4ndert? Armut gibt es doch nach wie vor!<\/p>\n\n\n\n Nun, diese Frage kann eindeutig beantwortet werden! <\/p>\n\n\n\n Ja, es hat sich – f\u00fchrt man sich das Leitbild vor Augen – tats\u00e4chlich viel ver\u00e4ndert! Wenn auch nur vor\u00fcbergehend, solange die Pandemie das Zepter f\u00fchrt.<\/p>\n\n\n\n Ja, auch die konkrete Situation der Menschen vor Ort hat sich ver\u00e4ndert! Armut gibt es nach wie vor, sie ist aber gr\u00f6\u00dfer und schmerzhafter geworden durch die Pandemie. Was sicher nicht zuletzt auch an fehlenden Einnahmequellen liegt. Touristen bleiben aus, ganze Gesch\u00e4ftszweige, die vor Corona Familien ern\u00e4hrt haben, funktionieren nur auf Sparflamme oder gar nicht mehr – als Beispiel sei hier die Textilindustrie genannt. Aber auch die vielen kleinen Gesch\u00e4fte, Stra\u00dfenverk\u00e4ufer, Reisef\u00fchrer usw. warten sehns\u00fcchtig auf die Zeiten, wenn Touristen in gr\u00f6\u00dferer Zahl wieder einreisen k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Und so hat sich in diesen Zeiten die Unterst\u00fctzung ausgeweitet auf die Familien der Schulkinder. Die SCC-Schule in Phnom Penh unterrichtet fast ausschlie\u00dflich Kinder aus dem nahegelegenen Slum-Gebiet. Die Menschen, die hier leben, sind bitterarm und haben oft nicht das Notwendigste zum Leben. Jetzt k\u00f6nnen sie nicht einmal das beschaffen. Viele Eltern wissen nicht, was sie morgen auf den Teller bringen sollen.<\/p>\n\n\n\n LESETIPP:<\/strong> Auch wenn wir von PROtectKids Kambodscha e.V. uns nach wie vor der Maxime „Bildung gegen Armut“ verpflichtet f\u00fchlen, in der jetzigen Situation der Pandemie muss unser Auftrag und der aller Hilfseinrichtungen weiter gefasst werden – nicht nur „Bildung gegen Armut“, sondern auch „Nahrung gegen das Verhungern“! <\/p>\n\n\n\n So hat PROtectKids f\u00fcr die Einrichtungen von SCC Salvation Center, f\u00fcr die Schulkinder und Familien in den Slums von Phnom Penh einen Nothilfefond eingerichtet. Ein Gremium der Schule, bestehend aus Lehrern, dem SCC-Gr\u00fcnder, der Schulleitung und dem Schulm\u00f6nch, entscheiden vor Ort und spontan, welcher Familie hier mit einer Nahrungsmittelspende aus dem Nothilfefond geholfen wird.<\/p>\n\n\n\n Es geht nicht um Fisch oder Fleisch – es geht um Grundnahrungsmittel, die den Hunger stillen und ein \u00dcberleben f\u00fcr eine gewisse Zeit sichern. Also – Reis in erster Linie!<\/p>\n\n\n\n So ein Sack mit 50 Kilo Rohreis ergibt ca. 100 Kilo gekochten Reis. Eine dreik\u00f6pfige Familie, die dreimal t\u00e4glich Reis isst, wird damit ca. 4 Monate bis ein halbes Jahr auskommen. <\/p>\n\n\n\n Hinzu kommen Fischso\u00dfe oder Sojaso\u00dfe, ein Liter hochprozentigen Alkohol und eine Spr\u00fchflasche, beides zur Desinfektion geeignet, eine Packung Masken zur Mund-\/Nasenbedeckung.<\/p>\n\n\n\n Auch wenn diese Familien die \u00c4rmsten der Armen stellen – aufgeben und resignieren, sich dem Schicksal ergeben, kommt nicht in Frage. Sie k\u00e4mpfen Tag f\u00fcr Tag einen beeindruckenden Kampf, f\u00fcr ihre Kinder, f\u00fcr sich und gegen die Armut und den Hunger! Auch herbe R\u00fcckschl\u00e4ge, wie eine zum Hunger hinzukommende Krankheit, l\u00e4sst diese Menschen nicht verzweifeln. <\/p>\n\n\n\n Neben der T\u00e4tigkeit im Einzelunterricht, der nach wie vor angeboten und auch stark nachgefragt wird, kommen jetzt viele neue Aufgaben auf die Lehrer zu! Ohne kleinen Gesundheitscheck wie Fiebermessen und H\u00e4ndewaschen kann auch Einzelunterricht nicht stattfinden. Und auch der Unterricht selbst – mit Maske und Abstand. Dort, wo sonst Dutzende von Kindern sitzen, sitzen jetzt nur sehr wenige. F\u00fcr die Lehrkr\u00e4fte eine enorme zeitliche Herausforderung.<\/p>\n\n\n\n Jetzt bringen sie den Kindern nicht nur Lesen und Schreiben und Englisch bei, sondern sie unterrichten auch in den erforderlichen Hygienema\u00dfnahmen, die vor einer Corona-Infektion sch\u00fctzen. <\/p>\n\n\n\n Die meisten Kinder kennen Wasser nur zum Waschen und zum Trinken. <\/p>\n\n\n\n Als Hygienema\u00dfnahme zum Schutz vor Corona ist es f\u00fcr sie neu! Erst recht der richtige Umgang mit Maske und Desinfektionsmittel. <\/p>\n\n\n\n All das muss erlernt und ge\u00fcbt werden. Die Lehrer unterst\u00fctzen sie dabei aktiv.<\/p>\n<\/div><\/div>\n\n\n\n Das hei\u00dft in erster Linie f\u00fcr die Lehrer, dass auch sie zuerst wieder Hausaufgaben machen m\u00fcssen! Sie m\u00fcssen sich mit den geltenden Hygienerichtlinien besch\u00e4ftigen, mit den Hintergr\u00fcnden der Pandemie, einer Corona-Infektion und wie man sich sch\u00fctzen kann. Aufgabe aller ist es, Mittel und Wege zu finden, die Menschen von der Sinnhaftigkeit solcher Ma\u00dfnahmen zu \u00fcberzeugen. <\/p>\n\n\n\n Hilfreich ist es, dass die M\u00f6nche, die weiterhin in den Schulen vor Ort sind und mitarbeiten, als Respektspersonen das Lehrerkollegium begleiten und unterst\u00fctzen. Neue Konzepte m\u00fcssen entwickelt werden, wie trotz Kontaktbeschr\u00e4nkungen Schulunterricht stattfinden kann. Unterricht, der wesentlich zeitintensiver ist als der Unterricht in einer Klasse. <\/p>\n\n\n\n Es sind neue Herausforderungen, denen sich Lehrer und Verantwortliche in allen Schulen vor Ort, in den Hilfsorganisationen in Kambodscha und \u00fcberall dort, wo sie helfend zur Seite stehen, bew\u00e4ltigt werden m\u00fcssen. <\/p>\n\n\n\n Sie verdienen in allen Projekten unsere Wertsch\u00e4tzung, Hochachtung und tatkr\u00e4ftige Unterst\u00fctzung, damit die Kinder und ihre Familien durch diese weltweite Krise kommen. <\/p>\n\n\n\nDoch wie sieht das heute aus, in Corona-Zeiten<\/a>?<\/h2>\n\n\n\n
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<\/p>\nQuelle: Leitbild des Vereines PROtectKids Kambodscha e.V.<\/a><\/cite><\/blockquote>\n\n\n\n
Eine Liste vieler Hilfsorganisationen f\u00fcr Kambodscha und die Menschen dort findest Du in diesem Beitrag<\/strong> <\/a>von Inga hier bei Visit Angkor!<\/p>\n\n\n\nEin Gebot der Stunde – der Nothilfefond!<\/h2>\n\n\n\n
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Neue Aufgaben f\u00fcr die Lehrer in Pandemie-Zeiten!<\/h2>\n\n\n\n
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