![\"Angkor](\"https:\/\/www.visit-angkor.org\/de\/files\/2021\/01\/angkor-wat-schmucklinie-visit-angkor.png\" "\\"\\"")
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Zu jeder Tageszeit er\u00f6ffnen sich auf unterschiedlichste Art und Weise neue Sph\u00e4ren in Bezug auf Kultur, Religion und sozialen Verhaltensweisen. Sei es um 04:00 Uhr morgens in einer B\u00e4ckerei, in der sich eine glasklare Struktur in der Familie durch die Arbeitsteilung und die T\u00e4tigkeitsabl\u00e4ufe abzeichnet. Oder sei es das gemeinsame Beten mit den einheimischen M\u00f6nchen, was einige Stunden sp\u00e4ter an der allgemeinen Tagesordnung steht.<\/p>\n\n\n\n
In Anbetracht dessen, dass das t\u00e4gliche Leben zum Gro\u00dfteil des Jahres au\u00dferhalb von etwaigen R\u00e4umlichkeiten stattfindet, ist es nahezu faszinierend, zu beobachten, wie das allgemeine Handeln der einheimischen Bev\u00f6lkerung auf diese Lebensumst\u00e4nde ausgerichtet ist. Dabei entsteht (im Auge des Betrachters) eine durchaus tiefe Beziehung zwischen Natur und Geist, was sich ebenfalls in der weit verbreiteten buddhistischen Mentalit\u00e4t abzeichnet und somit die individuellen Verhaltensweisen stark beeinflusst. Eine Beerdigung z.B., die nach unseren westlichen Grunds\u00e4tzen eines der traurigsten und intimsten Ereignisse darstellt und demnach auch die eigentliche Veranstaltung durch Trauer und sentimentale Gef\u00fchle gepr\u00e4gt ist. In Kambodscha hingegen feiert man den bevorstehenden Weg der immateriellen Seele, bei dem auch Besucher (und seien sie sogar fremder Kultur) nicht anders gewertet werden als die einheimischen Angeh\u00f6rigen. Nat\u00fcrlich tr\u00e4gt man auch in dieser Kultur einen pers\u00f6nlichen inneren Schmerz in sich, eine geliebte Person verloren zu haben. Jedoch werden soweit es m\u00f6glich ist, zu dessen Ehre keine negativen Gef\u00fchle verbreitet. Und dieses Verhalten zeichnet sich schon bei den kleinsten Ereignissen im allgemeinen Umgang ab. Wird man z. B. durch einen Sturz verletzt, sollte man nicht im herk\u00f6mmlichen Sinne mit Trost rechnen, sondern es wird gelacht, um diese durch Schmerz gepr\u00e4gte Erfahrung mit positiven Gef\u00fchlen zu lindern. Ist man sich dar\u00fcber nicht im Klaren, kann man dies allerdings auch als Beleidigung auffassen. Im Sinne dessen, dass sich \u00fcber einen lustig gemacht wird.<\/p>\n\n\n\n
Beruft man sich jedoch auf die bisherigen Erfahrungen, wird einem bewusst werden, dass ein solches Verhalten zweifellos unnat\u00fcrlich w\u00e4re. \u00c4hnlich wie bei einer Verletzung, wird man dementsprechend auch bei einer Beerdigung meist nur auf fr\u00f6hliche Gesichter sto\u00dfen.<\/p>\n\n\n