Besonders in den ländlichen Gegenden Kambodscha’s tauchen sie auf an Gartenzäunen und Hauseingängen: Ting Mong, Geisterpuppen, die so aussehen wie Vogelscheuchen, aber keine sind. Denn im Gegensatz zu Vogelscheuchen, die selbige abwehren und so die Ernte schützen sollen, obliegt es Ting Mong, Khmer Familien vor drohenden Gefahren zu schützen. Dies, indem sie als Wachposten böse Geister und Krankheiten direkt am Eingangsbereich abfangen.
Abschrecken sollen die bizarr anmutenden Figuren Infektionskrankheiten wie Dengue Fieber und Durchfall. Oder wie aktuell zu Corona-Zeiten das kleine Mistvieh namens Covid-19.
Der Ursprung dieses Glaubens geht auf den Animismus zurück. Obwohl die Khmer Bevölkerung zu mehr als 90% dem Therevada Buddhismus angehört, gibt es Beeinflussungen durch animistische Elemente. Der Animismus besagt, dass alle unbelebten Objekte genauso wie Lebewesen eine Seele besitzen. Die beseelten Puppen verhindern also eine Bedrohung durch Covid 19, da alles Böse an bestimmte Orte, Tiere und Dinge gebunden ist.
Viele der Ting Mong sind mit einem Stock bewaffnet. Auch sieht man sie häufig mit einem Helm. Dieser bietet zusätzlichen Schutz vor den unerwünschen Eindringlingen. Manche tragen eine Militäruniform oder gar einen bunten Blumen-Pyjama.
Solange Ting Mong nicht schaden, nutzen sie vielleicht trotzdem
Doch obwohl die Kambodschaner an die Kraft der Geisterpuppen glauben, hoffen sie auf den Schutz durch die Impfung. Dabei ist die Wirkung der Ting Mong ganz einfach erklärt: Solange sie nicht schaden, nutzen sie vielleicht trotzdem. Eine pragmatische Formel, die sich auf viele Geisterpraktiken anwenden lässt.
Hier noch eine kleine Fotoserie mit den Geisterpuppen, die mir Josef Bendick freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Sie stammen aus Kancham, einem Ort in der östlich von Phnom Penh gelegenen Provinz Prey Veng.
Vielleicht ist es ja wirklich so. Denn die nicht gerade einladenden Puppen halten (fremde) Besucher ab. Und Kontaktbeschränkungen sind mithin das beste Mittel zum Schutz vor Corona. Weltweit.
Der Zweck heiligt die Mittel, auch – oder vielleicht sogar erst recht in diesen obskuren Zeiten. Bei uns sind es Masken. In Kambodscha halten es die Khmer überdies mit den auf uns absonderlich wirkenden Ting Mong. Ich überlege, mir auch so eine Puppe aufzustellen. In Düsseldorf. Denn wenn sie schon nicht schadet, dann nutzt sie vielleicht trotzdem ;-)
Lesetipp: Einen ausführlichen Artikel zum Thema kannst Du bei südostasien.net nachlesen – Bewacht und beschützt durch Ting Mong.
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