[update 2019: Das Meng Cafe ist leider geschlossen] „Es gibt viele Restaurants in Siem Reap. Aber es ist gar nicht so einfach, ein gutes Restaurant zu finden.“ Die Aussage stammt nicht von mir, sondern von einem guten Freund, der schon lange in Siem Reap lebt. Einer von denen also, die die Stadt wie ihre Westentasche kennen. Doch das Meng Cafe kannte er noch nicht!
Meng Cafe – auf der anderen Seite vom Siem Reap Fluss
Das kleine Restaurant befindet sich im Wat Damnak Bezirk in Siem Reap. Auf der Rückseite zum Art Center Night Market – der Markt auf der anderen Seite des Siem Reap Flusses (so heißt er). Also die Seite vom Fluss, wo Touristen noch nicht so häufig anzutreffen sind wie in der Gegend um die Pub Street. Rund 20 Gäste finden an robusten Holztischen im Meng Cafe Platz.Am Eingang zeigt ein Schild die aktuellen Angebote aus der Speisekarte – weiter hinten im Restaurant gut sichtbar der buddhistische Schrein für Opfergaben. Insgesamt ist die Einrichtung einfach gehalten, hier und da etwas Dekoration. Im ersten Eindruck ein beliebiges Restaurant wie so manch anderes auch in Siem Reap.
Sokhon, die Seele im Meng Cafe
Doch bereits kurz nach Betreten des Restaurants merken wir, dass das Meng Cafe ein ganz besonderer Ort ist. Wobei das Besondere einen Namen hat: Morn Sokhon. Seit Dezember 2015 betreibt Sokhon das Meng Cafe zusammen mit ihrem Mann Bunhak Khouen. Er war Koch in einem Hotel und sie Servicekraft in einem Restaurant. Sie beide lieben ihre Berufe und so entschieden sie sich kurzerhand, ein eigenes Restaurant zu eröffnen.
Dass Sokhon mit Herz bei der Sache ist, spüren wir in jeder ihrer Handlungen. Behend flitzt sie von Tisch zu Tisch, dabei immer ein Auge auf alle Gäste im Restaurant. Sind alle zufrieden? Nein, das reicht nicht… Sind alle Gäste wirklich happy? Schmeckt das Essen? Manchmal rennt sie gegenüber zum Nachbarn. Der betreibt einen kleinen Supermarkt und hat stets genau die Dinge parat, die Sokhon gerade ausgegangen sind. Immer – wirklich IMMER – sehen wir ein Strahlen in ihrem Gesicht. Ein Strahlen, welches so einladend ist, dass es überhaupt nichts ausmacht, wenn das Khmer Curry dann doch mal 5 Minuten länger als sonst dauert. Es gibt noch eine Servicekraft im Meng Cafe, eine Verwandte. Sie hilft aus, wenn das Restaurant voll ist oder wenn Sokhon etwas anderes zu erledigen hat. Leider habe ich mir ihren Namen nicht notiert, dennoch soll sie hier nicht nicht unerwähnt bleiben zumal sie einen wirklich guten Job macht.
Kambodschanische und westliche Gerichte
Auf der bebilderten Speisekarte gibt es die klassischen Khmer Gerichte wie Amok und Khmer Curry bis hin zu westlicher Küche wie Burger, Pommes & Co. Sogar Spaghetti Carbonara entdecken wir. Die Preise sind ausgeprochen günstig – bereits für 2,50 $ gibt es ein komplettes Gericht. Und das Beste: Alle Gerichte schmecken fantastisch! Sogar die Spaghetti Carbonara haben rundum was vom Italiener bei uns zu Hause um die Ecke. Spätestens in diesem Moment sind wir davon überzeugt, dass Bunhak sein Handwerk gelernt hat als Koch. Frühstück – Khmer oder American Style – ist ebenfalls im Angebot. Bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Feiertage) öffnet das Meng Cafe an sieben Tagen die Woche um ca. 9.30 Uhr.
Fortan gehen wir fast jeden Tag ins Meng Cafe, fast schon magisch zieht uns dieser Ort an. Wir scheinen nicht die Einzigen zu sein. Direkt am Eingang treffen wir immer wieder auf zwei Gesellen, die es sich mit Laptop und Notizblock gemütlich machen. In breitem amerikanischem Slang erzählen sie über Gott und die Welt. Klar, dass wir auch ins Gespräch kommen. Überhaupt wurde im Meng Cafe an alles gedacht: An allen Tischen gibt es Steckdosen, Wi-Fi funktioniert gut und selbst einen leckeren Coffee To Go zaubert Sokhon aus ihrem kleinen Mise en Place. Bunhak, Sokhon’s Mann und für Kamboschaner recht ungewöhnlich hager an Statur, ist eher selten zu sehen. Klar, ist er doch verantwortlich für das, was wir Gäste auf die Teller bekommen. Die Speisen schickt er über einen kleinen handbetriebenen Aufzug ins Restaurant.
Der Fototermin
Selbstredend, dass ich unbedingt einen Artikel über diese Perle in Siem Reap schreiben wollte. Dazu braucht es natürlich ein schönes Foto. Gesagt, getan – ein Termin ist schnell vereinbart. Und wie es sich in Kambodscha gehört, sind Fotos wichtige Angelegenheiten. So ist es nichts Ungewöhnliches, dass Sohn Kongmeng mit aufs Foto kommt. Er ist extra mit zum Fototermin gekommen. Sonst habe ich ihn nie gesehen im Restaurant. Diese Wertschätzung von Kambodschanern, ich mag sie sehr.Mama Sokhon Morn, Papa Bunhak Khoven mit ihrem gemeinsamen Sohn Kongmeng Chhe
Und hier noch ein „Beweisfoto“ von uns im Meng Cafe zusammen mit Vutha, Siev Fung, Lee Heng, Ratanak, Herzallerliebster, ich und Seiyon :-)Wir feiern unseren Abschiedsabend im Meng Cafe
Entdeckt haben wir das Meng Cafe auf unserem Fußweg vom Gästehaus in die Stadt. In der gleichen Straße gibt es auf dem Weg dorthin mit dem ABBA Cafe eine weitere gastronomische Perle in Siem Reap. Ebenfalls ein besonderer Ort, darüber mehr in einem meiner nächsten Blogartikel.
Das erste Leserfoto vom Meng Cafe, freu :-)
[edit 25.05.2017 ]
Rippchen im Meng Cafe. Das Foto ist von Philip Oehlke – er hat das Meng Cafe sogar zu seinem Stamm-Restaurant in Siem Reap erkoren. Made my day :-)
Und Philip ist nicht der einzige. Hab auch schon von anderen gehört, dass sie hier im Blog über das Meng Cafe gelesen haben und genauso begeistert sind wie ich. An dieser Stelle einfach mal ein riesengroßes Dankeschön an meine Leser und Euer Vertrauen! Ihr seid die Besten!
Anschrift und Links im Netz zum Meng Cafe
- Anschrift: Meng Cafe, Wat Damnak Village, Sankat Salakomroeuk, Siem Reap, Cambodia near Art Center Market, Rambutan Lane, Krong Siem Reap, Kambodscha
- Meng Cafe auf Tripadvisor
- Meng Cafe auf Facebook
Ein Artikel aus der Serie 100 Dinge, die du unbedingt in Siem Reap tun musst.
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Hallo Inga,
Eine wirklich unglaubliche Homepage und Blog hast du da ins Leben gerufen.
Ich habe die vielen Info’s verschlungen und es sehr genossen.
Für Februar 2018 habe ich einen 4 Tage Aufenthalt in Siem Reap gebucht und konnte viele nützliche Dinge lesen.
Ich freue mich schon auf dieses Land, die Menschen und die vielen Sehenswürdigkeiten.
Vielen Dank dafür…du hast mich infiziert.
Gruß
Michael Kubiak
Hallo Michael,
na der Kommentar haut mich ja völlig von den Socken! Ich danke Dir von ganzem Herzen! Du glaubst gar nicht, wie glücklich mich das macht, von Menschen zu hören, die meinen Blog lesen und dann auch noch so begeistert sind, wie Du es bist! Das motiviert ungemein und gibt mir das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein. Denn dieser Blog ist noch ganz lange nicht fertig. Es gibt noch so viele Themen über die ich schreiben will. Aber gut Ding will ja bekanntlich Weile haben ;-)
Ich wünsche Dir einen traumhaft schönen Aufenthalt in Siem Reap mit ganz vielen spannenden Eindrücken und Erlebnissen. Vielleicht magst du dich ja im Anschluss melden und berichten, wie es dir gefallen hat. Würde mich sehr freuen!
LG :)
Inga
Das Meng Cafe war auch für uns der Knaller in der ohnehin göttlichen kambodschanischen Esslandschaft. Nachdem wir am ersten Abend in Siem Reap quasi reingestolpert sind, weil es direkt am Ausgang der Gasse zum Golden Banana Hotel liegt, haben uns das Fish Amok und die Nudelsuppe gleich begeistert. Danach sind wir 10 Tage im Land unterwegs gewesen und haben überall sehr gut gegessen, doch das Meng Cafe blieb unsere Nummer 1. Und als wir unsere Reise in Siem Reap beendeten, wollten wir wissen, ob es da immer so gut schmeckt? Tut es! Einfach göttlich! Und noch obendrauf kommen die Herzlichkeit und das strahlende Lachen unserer Gastgeberin. Wie schön, dass ich sie in diesem Artikel so gut und richtig beschrieben fand! Danke dafür, kann ich nur alles unterschreiben.
Liebe Barbara, oh das freut mich aber! Tausend Dank für deinen Kommentar und dein tolles Lob über das Meng Cafe. LG :) Inga