Mainn ist Tuk Tuk Fahrer aus Leidenschaft und für mich der beste Begleiter, um das Umland im Süden von Siem Reap zu erkunden. Wenn er nicht gerade im Kundenauftrag unterwegs ist, findest du ihn vor dem Siem Reap Riverside Hotel* (Affiliate zu booking.com). Zusammen mit anderen Fahrern hat er einen Standplatz auf dem Vorplatz des Hotels und wartet auf Kundschaft.
Ein Standplatz wie dieser ist oftmals einträglicher, als im Stadtzentrum neben vielen anderen Tuk Tuks auf Kundschaft zu warten. Zwar müssen die Tuk Tuk Fahrer oftmals einen finanziellen Ovolus dafür leisten. Doch viele Hotelgäste wollen spontan und vor allem bequem in die Stadt, zum Zirkus, ins Museum oder Restaurant. Praktisch für beide Seiten: Als Tuk Tuk Fahrer gibt’s ein nahezu geregeltes Einkommen und Hotelgäste profitieren von dem Service.
Mainn ist stolz auf seinen Job. Stets trägt er ein kleines Täschchen am Körper und nestelt immer wieder darin herum. Oft sehen wir ihn wichtig telefonieren. Niemals sehen wir ihn in seinem Tuk Tuk dösen oder gar schlafen. Wir spüren, dass er seinen Job ernst nimmt.
Auf ins Grüne mit Kamera und erwartungsvoller Vorfreude
An einem Tag fragen wir ihn, ob er uns vielleicht übers Land fahren und die Umgebung von Siem Reap zeigen kann. Klar doch! Wir werden uns handelseinig und er freut sich über den lukrativen Auftrag. Bereits am kommenden Vormittag soll es losgehen. Wir sind gespannt!
Am nächsten Morgen um 8.00 Uhr: Pünktlich wartet Mainn vor dem Hotel auf uns. Mit Kameras und erwartungsvoller Vorfreude steigen wir in sein Tuk Tuk und los geht die Fahrt Richtung Süden. An der ersten Brücke biegt Mainn ab und wir überqueren den Siem Reap Fluss.
Bereits nach einer kurzen Strecke über den staubig roten Schotter entlang des Siem Reap Flusses sehen wir eine Pagode und bitten Mainn anzuhalten. Wie wir später herausfinden, handelt es sich um die Kong Moch (oder Kong Much) Pagode, eine riesige Anlage. An der Außenmauer entdecken wir frisch gepflanzte Mangrovenbäumchen. Sie sind mit orangem Stoff eingewickelt; ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Bäumchen als Mönche geweiht sind und dadurch nicht angefasst und schon gar nicht gefällt werden dürfen. Während Mainn es sich unter einem Schatten spendenden Baum am Fluss gemütlich macht, gehen wir auf Erkundungstour. Direkt am ersten Gebäude werden wir von einem Mönch in Empfang genommen. Auf unser Angebot, etwas zu spenden, weist er uns bereitwillig in das Innere des Gebäudes.
Der erste Halt: Ein rotes Glücksbändchen, ein Künstler und zwei Tiger
Hinter dem Eingang wartet bereits ein anderer Mönch und fordert mich auf, Platz zu nehmen. Unter seinem sonoren Murmeln in alter Sanskrit-Sprache bindet er mir das obligatorische rote Glücksbändchen ums Handgelenk. Diese roten Bändchen sind beliebt bei Touristen. Das Kuriose daran: Mit Bändchen fühlt man sich einheimischer als ohne. Wer keins trägt, outet sich als Newbie. So zumindest die landläufig unbewiesene Meinung. Nach wenigen Minuten ist die Zeremonie beendet und ich verabschiede mich mit Sampeah.
Wir schauen uns noch ein wenig um. Der Raum selbst ist groß und einfach gehalten. Platz genug für Zeremonien zum Beispiel Pchum Ben zum Gedenken der Vorfahren. Im Anschluss begleitet uns der Mönch nach draußen und führt uns zu einer Baustelle. Den Weg dorthin säumen prächtige Bauwerke und kunstvoll verzierte Stupas – die Grabstätten im buddhistischen Kambodscha.
Eine neue Halle soll an dieser Stelle entstehen – die beiden Wärter sind bereits fertig. Es gibt verschiedene Wärter, z.B. Elefanten und Kühe. Hier sind es dem Anschein nach zwei Tiger.
Der Mönch führt uns weiter und bringt uns zu einem fast fertig gestellten großen Saal wo ein Künstler gerade die Wände bemalt. Als er uns bemerkt, streift er schnell sein Hemd über und fährt fort mit seinem Werk.
Kurz darauf verabschiedet sich der Begleit-Mönch von uns und wir bewundern noch die schönen Kunstwerke, die an den Wänden entstehen und besichtigen die Halle. Bis auf einen Turm mit fetten Musikboxen, eine Trommel, eine Handvoll Bänke und einen Schrein ist die Halle völlig leer.
Wieder draußen auf dem Gelände hören wir fröhliches Kinderlachen. Es hallt von einem weiter gelegenem Platz zu uns herüber, bestimmt eine Schule. Vorbei an den kleinen und blau gestrichenen Hütten (sozusagen das Wohnviertel für Mönche) entdecken wir einen kleinen Raum in dem gerade Mönche unterrichtet werden. Wir dürfen sie fotografieren. Die Mönche amüsieren sich und lachen fröhlich in unsere Kameras. Dass sie Mountainbikes und Smartphones besitzen, hätte ich jetzt nicht gedacht. Aber nun ja, Mönch sein in Kambodscha bedeutet anscheinend nicht, dass man allem Weltlichen den Rücken zu kehren hat ;-)
Mainn – ein geduldiger und geübter Fahrer
Wir machen noch einige Fotos und steigen dann wieder zu Mainn ins Tuk Tuk. Weiter geht es Richtung Süden. Plötzlich biegt er links ab und wir fahren ein Stück Hauptstraße. Im Gegensatz zu manch anderen Straßen in Siem Reap ist diese gut asphaltiert. Wir genießen den Fahrtwind und fahren gemütlich an dösenden Wasserbüffeln vorbei, die im kühlenden Nass ihre „Morgensiesta“ halten.
Nach ein paar Metern geht es rechts weiter über einen Feldweg vorbei an Wiesen und Feldern, eingezäunten Grundstücken – nur auf manchen stehen Häuser. Alle paar Meter muss Mainn anhalten. Hier ein Kambodschaner unter einem riesigen Bambusstrauch dort der Hinweis zur Minigolfanlage…
…dem Wetter trotzende Stromkästen und ein Trupp vorbeifahrender Quadtouris – eine skurille Szene, wie sie mit ihren monströsen PS über den Feldweg „brettern“. Irgendwie unwirklich und ich verspüre einen Anflug aufkommender Entrüstung. Unvermutet so mitten im Grün und meiner romantisch verklärten Wahrnehmung eines „richtigen“ Kambodschas, so geht das ja nun Mal gar nicht… Auf der anderen Seite wiederum typisch für dieses Land, prallen doch vielerorts die Gegensätze von Kultur und Neuzeit schier hemmungslos aufeinander. Aber so schnell wie die Quads an uns vorbeidüsen, sind die Gedanken bereits wieder verflogen und ich wieder mittendrin in der landwirtschaftlichen Idylle im Süden von Siem Reap. Die Gegend macht einen recht wohlhabenden Eindruck. Ich vermute, dass die hier angebauten Produkte auf den Märkten im Stadtzentrum landen. Dort, wo nicht nur Einheimische, sondern ebenso Restaurantbetreiber täglich die für die Speisen benötigten Zutaten einkaufen. Nach und nach lichtet sich der schnurgerade Feldweg und verliert sich im Nirgendwo. Es sieht so aus, als würden wir bereits erwartet. Wir lassen den Blick über die weite Landschaft schweifen. Am Horizont erscheint im Westen die Silhouette des Phnom Krom und am Straßenrand ein landwirtschaftlicher Hof auf Stelzen mit seinen umliegenden Feldern.
Nach einer kurzen Pause fahren wir weiter – also ein kurzes Stück des Weges zurück und in einen weiteren Feldweg entlang zu einem kleinen Dorf. Ein Bulle beobachtet uns während wir gekühltes Wasser in einem Kiosk kaufen. Zwei Jungs springen mir förmlich vor die Kamera – ich nehme mir vor, sie noch einmal für eine neue Foto verschenken Tour zu aufzusuchen – und ein Eisverkäufer schneidet große Eisklötze passend zurecht. Kühlmaterial für den Kühlschrank auf kambodschanische Art, vor allem in ländlichen Gegenden.
Nächste Station ist eine Entenfarm. Ganz leise pirsche ich mich heran und nutze mein Tele, um die Tiere nicht zu erschrecken. Kurz darauf vernehmen wir höllischen Lärm…
„Hochzeit oder Beerdigung?“ frage ich auf Englisch. Es ist eine Beerdigungsfeier. Just in dem Moment, wo wir am Ort des Geschehens sind, fährt eine Autokolonne mit Mönchen vor. Die Mönche steigen aus, halten eine Zeremonie ab, um kurz darauf wieder in die Fahrzeuge zu steigen und weiterzufahren. Ob sie schnell noch zu einer anderen Zeremonie müssen? Ich weiß es nicht. Aber meine Ohren freuen sich ungemein, als wir die Weiterreise antreten und der ohrenbetäubende Lärm allmählich verblasst.
Wir sind am Ende unseres Ausflugs angelangt. Ein letztes Mal halten wir an. Auf einer Brücke, um die Hütten zu fotografieren, die den Siem Reap Fluss säumen und auf ihren Stelzen dem Hochwasser in der Regenzeit trotzen. Für die Kambodschaner ist dieser Vormittag gelebter Alltag, für uns eine fremdartige und faszinierende Welt…
Mainn als Tuk Tuk Fahrer buchen
Wenn du Touren wie diese erleben möchtest, dann nimm gern Kontakt zu Mainn auf und buche ihn als Tuk Tuk Fahrer. Er wird sich bestimmt freuen!
Du erreichst ihn unter der Nummer: 092 365 331. Oder du gehst zum Siem Reap Riverside Hotel* (affiliate bookin.com) und fragst dort nach ihm. Das Hotel befindet sich Richtung Süden stadtauswärts ca. 400 Meter hinter dem Kreisverkehr nach der ersten Linksbiegung auf der rechten Seite direkt am Siem Reap Fluss. Gar nicht so schwer zu finden, oder?
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Artikel über Zirkus Phare hier bei Visit Angkor.
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Hallo Inga,
Deine Artikel und Stories über Cambodia sind excellent und gefallen mir sehr. Ich war vor 2 Jahre in Siem Reap und war absolut begeistert.
Noch eine Frage, mit was für einem Programm machst Du Deine bebilderten Berichte. Finde ich super.
Beni aus Udon Thani in Nordostthailand
Hallo Beni,
freut mich sehr, dass Dir meine Fotostories so gut gefallen! Danke Dir für das tolle Lob! Zu Deiner Frage: Es handelt sich nicht um ein Programm innerhalb meines Blogs. Die verschiedenen Layouts sind alle im WordPress Template Kadence enthalten. Ich mag dieses Template total gern, weil sich die Artikel je nach Art des Inhalts mit ein paar Klicks ganz unterschiedlich darstellen lassen. Schreibst Du selbst auch, hast Du einen Blog? Bin neugierig :-)
LG :) Inga