Im Oktober findet eines der buntesten und freudigsten Feste in Kambodscha statt. Es handelt sich um die buddhistische Kathen Zeremonie បុណ្យកឋិន (Kathena in Pali, Kathina in Deutsch) die alljährlich nach dem Ende der dreimonatigen Regenzeitklausur von Juli bis Mitte Oktober gefeiert wird. Während dieser 3 Monate ziehen sich die Mönche zurück. Die Regenzeitklausur trägt auch den Namen „buddhistische Fastenzeit“, wobei Fastenzeit hier nichts mit dem christlichen Fasten gemeinsam hat.
Verzicht auf das Umherwandern
Während das christliche Fasten mittels Enthaltsamkeit der Besinnung, Buße und Suche zur Nähe Gottes dient, sollen Mönche im Zuge der Regenzeitklausur auf das Umherwandern verzichten. Als Grund heißt es, dass zu dieser Zeit die Saat auf den Feldern sprießt. Buddha ordnete seinerzeit an, dass Mönche sich während der Regenzeit nachts in ein und demselben Tempel aufzuhalten haben, damit sie die jungen Reispflanzen nicht versehentlich zertreten. Die Zeremonien sollen den Gläubigen dem Erhalt von Verdiensten und Dankerweisung gegenüber den Mönchen dienen.
Einer anderen Überlieferung nach geht Mr. Chuch Ohoen, Experte für Khmer-Kultur und Tradition im Ministerium für Kultur und schöne Künste, davon aus, dass die Mönche damals auch während der Regenzeit pilgerten. Während dieser langen Reisen auf schlammigen Straßen wurden ihre Mönchsroben abgenutzt und schmutzig. In alten Zeiten haben sie ihre Roben selbst aus Stoffabfällen genäht und eingefärbt.
Das Kathen zählt zu den bedeutungsvollsten traditionellen Festen in Kambodscha. Einerseits wegen der religiösen Bedeutung und andererseits weil Geld für die Pagoden eingesammelt wird. Geld, welches das ganze Jahr über für den Bau und der Reparatur von Schulen, Krankenhäusern und anderen wohltägigen Zwecken verwendet wird. Das Fest erstreckt sich über einen Zeitraum von 29 Tagen und zwar vom ersten Tag des zunehmenden Mondes im Khmer-Mondmonat „Asoch“ (11. Monat) bis zum Vollmond von „Kattik“ (12. Monat). Kathen folgt also immer 15 Tage nach Pchum Ben (Tag der Vorfahren). Während dieses Zeitraums muss das Kathen Fest einmal in jeder Pagode in Kambodscha stattfinden. Jeweils einen Tag und zwei Nächte lang. Die Gläubigen wiederum können an so vielen Kathen Zeremonien teilnehmen, wie sie möchten.
Geld und Roben für die Mönche
Wer ein Kathen-Fest organisiert, schmückt zunächst die Tore des Ortes, an dem die Festlichkeit stattfinden soll, mit Blumen und Zierpflanzen. Traditionelle Pinepeat-Musik wird gespielt und ein Redner erzählt den Passanten über eine Lautsprecheranlage von den Verdiensten des Kathen, um Spenden zu sammeln. Meistens Geld. Die Geschenke werden in einer Prozession zu einem gemeinsamen Platz gebracht, wo Gebete gesprochen werden, bevor die Feierlichkeiten mit Unterhaltung und Tanz weitergehen. Am nächsten Morgen ziehen die Gläubigen ihre besten Kleider an und machen sich auf den Weg zur Pagode, angeführt von einer Chhai-Yam-Band mit traditionellen Instrumenten. Die Musiker führen die Prozession an, während alle dreimal um die Pagode herumgehen. Im Anschluss betritt die Prozession die Pagode und legen ihre Geschenke und Opfergaben kniend vor den dort wartenden Mönchen ab.
Während der Übergabe der Geschenke wird geschwiegen. Ein Mönch prüft im Anschluss die überreichten Roben, ob sie passen und mit den Regeln übereinstimmen. Währenddessen beten die Mönche ihre rituellen Texte. Insgesamt gilt Kathen als ein Fest der Solidarität für Menschen aus allen Gesellschaftsschichten. Alle tragen etwas bei und spenden. Die Früchte ihrer guten Tagen können die Menschen direkt sehen. Zusätzlich glauben sie, dass diese Handlung ihnen in ihrem nächsten Leben als Verdienst angerechnet wird.
Alle Fotos in diesem Artikel mit freundlicher Genehmigung von JP Klovstad.
Quellen: Wikipedia und Leisure Cambodia
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