Um es gleich vorneweg zu nehmen – Kambodschaner mögen kein süßes Frühstück! Auf all meinen Reisen kreuz und quer durch’s Land habe ich niemals Kambodschaner gesehen, die z. B. ein Marmeladenbrot frühstücken. Obwohl es ja durchaus Brot gibt – eine Hinterlassenschaft der Franzosen.
Dieser Blog-Beitrag ist eine Auskopplung aus dem Beitrag „Frühstücken in Kambodscha“, den Inga und ich gerade zusammen schreiben. Das 126 ist aber eine eigene Klasse für sich, was Frühstücken in Kambodscha angeht. Dies soll eine kleine Hommage sein an dieses wunderbare Restaurant. Wunderbar authentisch und ein kommunikativer Ort, an dem man kambodschanische Lebensweise auf’s Beste studieren kann. Nebenbei – Frühstücken nicht vergessen :-)
Und so ist das, was Kambodschaner am liebsten Frühstücken, auch zu meinem liebsten Frühstück geworden – nichts geht über eine gute, selbstgemachte, dampfend heiße Nudelsuppe!
Frühstücken im Hotel? Nicht mit uns! Uns findet man immer in ‚126‘ – The Noodle Factory
Anders als manch anderer Kambodscha Urlauber haben wir das, was Kambodschaner unter einem guten Frühstück verstehen, immer vorgezogen, sind also morgens raus auf die Straße. Dort in „unser“ Frühstücksrestaurant, inmitten von Lärm, lauten Gesprächen, direkt an der Straße. Man sitzt an Alutischen auf Plastikstühlen, das Angebot ist begrenzt. Die Rede ist von unserem liebsten Frühstücksrestaurant 126 – The Noodle Factory. In unmittelbarer Nähe des Phsar Kandal gelegen, begrüßt es seine Gäste bereits von weitem mit seiner Markise in Regenbogenfarben. Zur Stoßzeit am frühen Morgen hat man Glück, einen Tisch darunter zu ergattern. Die Plätze im Inneren sind nicht so schön, es ist heiß, bereits am Morgen.
Nirgends schmeckt die Nudelsuppe besser, nirgends ist der Eiskaffee authentischer, echter, starker, leicht nach Karamell schmeckender Kaffee aus Mondulkiri oder Ratanakiri.
Das Ambiente mag nicht so sein, wie Touristen sich das vorstellen. Auf jeden Fall ist es aber authentisch. Und die Kambodschaner, die rundherum sitzen, begrüßen jeden Touristen mit einem freundlichen ‚Suesday‘ – Hallo und ein Platz ist auch schnell gefunden. Notfalls rückt man eben ein wenig zusammen. Frühstücken in Kambodscha ist immer auch kommunikativ und dient dem Austausch von Neuigkeiten.
Wenn der erste Blick umherschweift, fallen sofort die vielen, vielen Kellner und Kellnerinnen in ihren orangefarbenen Polo-Shirts auf. Sie wuseln zwischen den Tischen und der Ausgabestation der Nudelsuppen umher und versorgen in Windeseile hungrige Gäste.
Eine große Speisekarte in Khmer und Englisch wird auf Nachfrage gebracht – Stammgäste, und das sind die meisten hier – wissen eh auch ohne Karte, was sie möchten. Nudelsuppen in allen Variationen, mit Fleischbällchen, Innereien, Fisch, vegetarisch – immer lecker, immer heiß, immer gut!
Ich bestelle eine Nudelsuppe – saoub cheamuoy mi – und dazu ein ein Glas von diesem wundervollen starken Eiskaffee – kahve tukak. Er kommt ungesüßt. Zucker steht auf allen Tischen zur freien Verfügung. Genau wie die kleinen Papiertücher.
Eine Besonderheit – Tee
Auf allen Tischen steht immer auch eine Metallkanne mit dünnem Tee – kostenlos! Ist die Kanne leer, wird sie sofort ausgetauscht. Viele bestellen einen Eiskaffee, ist er ausgetrunken, füllen sie immer wieder mit Tee auf.
Mehr als nur ein gutes Frühstück!
Kambodschaner sind gesellige Menschen. Sie nutzen die gemeinsame Zeit nicht nur zum Frühstücken, sondern auch um Neuigkeiten auszutauschen. Ich sage immer, „Phnom Penh ist ein Dorf“. Und das merkt man hier an diesem Ort, sofern man die Landessprache spricht. Aber auch wenn nicht – Touristen werden sofort und ohne Kontaktscheu einbezogen. Es ist immer jemand in der Nähe, der mit mehr oder weniger Englisch aushilft und eine Unterhaltung in Gang bringt.
Auch Kai lässt sich seine Nudelsuppe schmecken!
TIPP:
Neben der BODIA-Massage (Haus Nr. 11, Street 178 in Ohnom Penh) ist ein vietnamesisches Phô-Restaurant. Die Nudelsuppen, die man dort erhält, sind einfach nur wundervoll und für eine Person kaum zu schaffen. Eher geeignet für einen köstlichen Lunch
So ist es nicht verwunderlich, dass – wenn man öfters oder täglich hierher kommt wie wir – dass man auch immer die gleichen Gesichter sieht. Der alte Mann am Nachbartisch lächelt schon freundlich, sobald man auf Tischsuche geht – was soviel heißt wie ‚Bitte Platz nehmen‘.
Und auch die fein gekleidete Dame nebenan – sie ist die Besitzerin eines Bekleidungsgeschäftes in der nahen Sorya Mall am Zentralmarkt – freut sich, ihre Englischkenntnisse bei uns an den Mann bringen zu können.
Auch wir sind da keine Ausnahme! Auch wir treffen uns mit Familie und Freunden zu einem wundervollen Frühstück, um dann unsere Unternehmungen des Tages anzugehen bzw. auch gemeinsam was zu unternehmen. Ein beliebter Treffpunkt!
Ebenfalls sehr beliebt zum Frühstück:
- Gedämpfter Reis mit gegrilltem Fleisch …
- Bekannt in ganz Asien – Bor Bohr …
- Khor Ko – zum Frühstück nicht bei jedem beliebt …
Neugierig geworden? Schon bald wirst Du mehr erfahren!
Übrigens ganz wichtig – der Kaffee!
In allen Hotels gibt es immer westlichen Kaffee, meist importierte Ware aus Italien. Dabei besitzt Kambodscha selbst ganz hervorragenden Kaffee aus den den nördlichen Gebieten der Provinzen Mondulkiri und Ratanakiri!
Manche davon schmecken intensiv nach Karamell, andere haben ausgeprägte Schokoladennoten. Mild und doch kräftig im Geschmack, ob heiß oder als Eiskaffee, mit oder ohne Milch – aber immer ein Hochgenuss! Und hier im 126 oder auch bei Straßenhändlern ist der Kaffee wundervoll!
Sein Aroma entwickelt sich am besten durch sehr langsames Filtrieren. Dabei entwickeln sich die Aromen am besten.
TIPP:
Zuhause benutze ich für diese Art des Kaffeegenuss eine italienische Espressokanne. Da ich in Deutschland keinen kambodschanischen Kaffee bekomme und mein mitgebrachter Vorrat begrenzt ist, kaufe ich Kaffee beim Vietnamesen. Kein anderes Verfahren kann die Aromen so gut und umfassend freisetzen. Und das Preis-Leistungsverhältnis für das Equipement ist unschlagbar! Eine solche Espressokanne kostet mal eben rund 20 Euro.
Und nach einem famosen Frühstück, dem Austausch von Neuigkeiten, nach vielerlei Beobachtungen und Unterhaltung, bleibt nur noch eines:
Ket loy! – Die Rechnung bitte!
Der Oberkellner (er trägt als einziger ein andersfarbiges T-Shirt) zählt unseren Verzehr schnell auf einem Stück Papier zusammen. Für Zwei Personen – 24.500 Riel, Also rund 6 Dollar, was ungefähr nach jetzigem Kurs 5 Euro entspricht. Für 2 x Nudelsuppe, 2 x Kaffee, 2 x frischen Saft.
Da ist auf jeden Fall auch noch ein ordentliches Trinkgeld für den Kellner drin – das man ihm aber separat zustecken sollte. Sonst verschwindet es in den allgemeinen Einnahmen.
Frühstücken im ‚126‘ – The Noodle Factory – ein Erlebnis! Wir freuen uns schon auf den nächsten Morgen!
Wer dem 126 mal einen Besuch abstatten möchte, hier die Adresse:
Haus-Nr. 126, Straße Nr. 13 Ecke Straße Nr. 136
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Wie sieht es mit Corona aus in Kambodscha?
Seid ihr dieses Jahr schon dort gewesen?
Hallo Monika, nein, wir waren dieses Jahr noch nicht dort. Rüdiger plant im November und ich im Sommer 2022. Wir müssen uns noch was gedulden und freuen uns schon sehr, wenn es wieder möglich sein wird, nach Kambodscha zu reisen.
LG :)
Inga
Hallo, wisst ihr wann die Einreise nach cambodia für Geimpfte, möglich ist?
Hallo Udo, nein wir können dazu nichts sagen. Aktuell ist es so, dass in PP Ausgangssperre gilt. Seit Februar steigen die Zahlen in Kambodscha. Sehr schade, nachdem es im Land lange so gut wie keine Fälle gegeben hat. Sobald es wieder möglich sein wird, nach Kambodscha zu reisen, werden wir hier im Blog berichten.
LG :)
Inga
Hallo Udo, das kann zum jetzigen Zeitpunkt leider niemand seriös und mit Bestimmtheit sagen! Da nun auch in D die Diskussion beginnt, Beschränkungen für Geimpfte aufzuheben, muss man abwarten, wie sich das weiter entwickelt und welche Auswirkungen das auf den internationalen Reiseverkehr haben wird.