Kambodscha ist ein Land voller Traditionen und Bräuche. Viele Zeremonien, die Kambodschaner feiern, werden von einer Generation zur Nächsten weitergegeben. Wichtige Zeremonien sind vor allen Dingen die Meilensteine einer Person in ihrem Leben, wie z. B. Geburt, Heirat und Tod.
Die Geburt eines Kindes ist ein langer und komplizierter Prozess, der traditionell in drei Teilabschnitte unterteilt ist
Vor der Geburt, während der Geburt und nachdem das Baby geboren ist. Vor der Geburt muss eine Mutter darauf achten, dass sie gesund bleibt und sich gut fühlt, um ihr Baby zu gebären. Um eine gute Schwangerschaft zu haben, muss sie viele traditionelle Regeln befolgen. So hat sie den Anweisungen zu folgen und alle Verbote zu beachten.
Zunächst sollte eine Mutter während der Schwangerschaft nicht scharf essen, weil es das Überleben des Säuglings erschwert. Auch sollte sie keine enge Kleidung tragen oder versuchen, etwas auf ein hohes Regal zu stellen. Darüber hinaus ist es einer Schwangeren nicht erlaubt, Brei zu essen. Denn die Kambodschaner glauben, dass das Essen von Brei während der Schwangerschaft dem Kind einen schlechten Teint gibt. Denn Brei macht den Teint des Baby’s stumpf und nicht rosig.
Wenn es eine Mond- oder Sonnenfinsternis während der Schwangerschaft gibt, muss die Mutter unbedingt ihren Bauch mit Calcium-Karbonat einreiben, damit das Baby die Augen geschlossen hält und nicht das hässliche Gesicht und die Macht des Bösen von Gott Rahu sehen kann. Wenn sie dies nicht tut, wird ihr Baby nicht als kluges Kind geboren werden, weil es vor lauter Angst das Gedächtnis verloren hat.
Anweisungen für eine sichere Geburt
Neben all diesen Anweisungen, die der Mutter und dem Baby helfen gesund zu sein, gibt es auch viele andere Hinweise, die sicherstellen sollen, dass die Mutter bis zur Geburt eine sichere Zeit haben wird. Eine Mutter sollte in der Nacht kein Bad nehmen, weil dies das Baby größer werden lässt, und sie so während der Geburt eine harte Zeit haben könnte. Auch sollte eine schwangere Frau vor ihrem Mann morgens aufstehen, da sonst ihr Kind faul werden könnte und es nicht aktiv genug sein könnte, um während der Geburt das Herauspressen des Baby’s zu unterstützen.
Während der Geburt, muss der Ehemann bzw. Vater die Hebamme holen, um bei der Geburt zu helfen. Eine Hebamme war während der alten Zeit nicht speziell ausgebildet; sie hatte ihre Kenntnisse nur von ihrer Mutter oder ihren eigenen Erfahrungen.
Eine Erstgebärende wird nach der Geburt mit einem kleinen Feuer warmgehalten
Nachdem das Baby geboren wurde, soll die Mutter, wenn es ihr Erstgeborenes ist, sich für drei Tage bis sieben Tage ausruhen. Ein kleines Feuer unter dem Bett soll die Mutter während dieser Zeit warmhalten. Heutzutage nehmen die Mütter Medizin aus der Pharmazie. Außerdem werden dem Baby die ersten Haare abgeschnitten oder heutzutage kahlrasiert. Dies bedeutet, dass alles Schlechte aus dem letzten Leben damit abstreift werden – Buddhisten glauben an die Wiedergeburt.
Und schließlich bekommt das Baby noch eine heilige Schnur (ein dünnes rotes Armband), damit die Mutter aus dem vergangenen Leben nicht zurückkommt und das Baby stört und aus der Vergangenheit erzählt. Außerdem muss die Mutter zum Schluss dafür Sorge tragen, dass die Hebamme auch bezahlt wurde. Wenn das nicht geschah, wird die Mutter im nächsten Leben die Helferin der Hebamme.
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