Zugegeben, für uns Westler ist die Badekleidung für Frauen gewöhnungsbedürftig in Kambodscha. Badeanzug oder gar Bikini? Fehlanzeige! Zumindest in öffentlichen „Badeanstalten“ wie am Phnom Kulen, der Hochebene im Nordwesten von Siem Reap mit ihren Wasserfällen samt naturbelassenem „Plansch-“ und „Schwimmbecken“. Ich bin mir nicht sicher, ob es sich um eine offizielle Bade-Ordnung handelt. Doch weisen mich meine kambodschanischen Freundinnen im Zuge der Vorbereitungen ausdrücklich auf angemessene Badekleidung hin. Schließlich sei es dort ja auch überall gewissermaßen heilig, da sich der große schlafende Buddha ganz in der Nähe der Wasserfälle befindet.
Ab ins Wasser mit bedeckten Schultern, bedecktem Bauch und bedeckten Oberschenkeln
Also begutachte ich mein Reisegepäck nach geeigneter Badekleidung.
- Das T-Shirt soll für meinen Geschmack nicht zu eng anliegen.
- Das T-Shirt darf im nassen Zustand nicht durchsichtig werden.
- Die Hose soll aus möglichst dünnem Stoff sein, damit sie schnell trocknet.
- Genauso wie das T-Shirt darf die Hose im nassen Zustand nicht durchsichtig werden.
Ich entscheide mich für ein einfaches dunkles Shirt und meine Trekkinghose, die sich mittels Reißverschlüsse je nach Bedarf in unterschiedliche Längen anpassen lässt. Fürs Baden also die Kurzform bis knapp zum Knie.
Info: Im Hotelpool und am Strand sind Badeanzug und Bikini absolut in Ordnung in Kambodscha. Es kommt jedoch vor, dass es Hinweisschilder gibt mit der Bitte zum Beispiel keinen String-Tanga zu tragen.
Allerdings stelle ich fest, dass ich nicht gerade Lust verspüre, mitsamt BH ins kühle Nass zu springen. Miss Wet T-Shirt ist allerdings auch nicht so mein Ding. Also wähle ich eine Bluse, die ich über das T-Shirt anziehe. Fertig ist der perfekte Badedress für mein bevorstehendes Schwimmabenteuer am Phnom Kulen.
Ich bin begeistert und fühle mich pudelwohl mit meiner Badekleidung auf kambodschanische Art!
Später dann im kühlen Nass stelle ich überrascht fest, dass meine Entscheidung bei der Auswahl für die passende Badekleidung genau richtig war. Kein komischer Blick, keine Peinlichkeiten – ich fühle mich pudelwohl und wir alle haben einen riesen Spaß. Was mich aber völlig von den sprichwörtlichen Socken haut, ist die Tatsache, dass ich diesen Badedress sogar richtig gut finde. Und das stimmt mich nachdenklich.
Warum ich bei mir zu Hause nur ungern schwimmen gehe
Plötzlich wird mir bewusst, warum ich im heimatlichen Deutschland ungern schwimmen gehe. Ich mag es einfach nicht (mehr), mich gefühlt halbnackt zwischen fremden Menschen aufzuhalten. Aber leider klappt das nicht, weil ich halt die bei uns vorgeschriebene Badekleidung tragen muss.Also enganliegend und obendrauf meist noch knapp.
Wie frei fühlt es sich für mich dagegen mit luftiger Kleidung im Wasser an. Ich kann herumtollen wie ich will. Nichts kann verrutschen und Körperteile an die Öffentlichkeit bringen, die ich der Öffentlichkeit eh nicht zeigen will.
Info: Auch Männer sind mit T-Shirt im Wasser zu sehen. Vereinzelt sind mir bekleidete Touristinnen am Phnom Kulen begegnet. Das kam mir merkwürdigerweise so rein gar nicht passend vor.
Seit diesem Erlebnis bin ich mir nicht mehr ganz so sicher, ob es im Hinblick in meiner Heimat im Hinblick auf Badekleidung wirklich freier zugeht. Und ich komme für mich zu dem Schluss, dass das nicht unbedingt der Fall ist. Schließlich darf ich in einem öffentlichen Schwimmbad oder Badesee auch nicht einfach anziehen was ich will, wenn ich ins Wasser hüpfen möchte. T-Shirt, Bluse und Hose wären undenkbar wenn nicht gar verboten. Und nicht nur das. Auf Grund des ungewohnten Anblicks würde ich alle möglichen Blicke auf mich ziehen.
Von wegen Freiheit…
Überall auf der Welt begegnen uns gesellschaftlich geprägte Normen. Im eigenen Land fallen sie (oftmals) weniger auf, sind Teil gelebter Kultur. Ich muss gestehen, dass ich im ersten Moment ebenfalls dachte: Wieso sollen Frauen in Kambodscha keinen Badeanzug an Orten wie Phnom Kulen tragen? Doch seit meinem Erlebnis am Phnom Kulen denke ich, warum ich mich für’s Schwimmbad hierzulande in knappe und enganliegende Badekleidung quetschen muss.
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