Auch wenn der Ta Prohm mittlerweile ziemlich überlaufen ist, gehört er immer noch zu den absoluten Highlights für jeden, der die Angkor Tempel besichtigt. Diesen Tempel musst Du auf jeden Fall besuchen!
Fünf Fakten über den Ta Prohm
- Auf einer Stele (mit einem Relief versehene Säule) steht geschrieben, dass zu den Tempelschätzen des buddhistischen Ta Prohm Goldplatten mit einem Gewicht von 5 Tonnen gehört haben sollen. Ebenso soll es unter anderem laut der detailreichen Beschreibung 512 Seidenbetten und 523 Sonnenschirme gegeben haben.
- Unvergessen Angelina Jolie, die als Lara Croft in den 2001 gedrehten Tomb Raider Blockbustern zwischen den Gemäuern des Ta Prohm auf der Suche nach einem verschollenen Relikt ist, welches ihr Vater ihr vermacht hat. Dank der Verfilmung von Tomb Raider ist der Ta Prohm in den Fokus weltweiten Interesses geraten, was ihm auch häufig den Namen „Tomb Raider Tempel“ einhandelt.
- Auch wenn die Mauern des Ta Prohm heute zum Großteil verfallen sind: Die Tatsache, dass die Wurzeln der überwuchernden Bäume das Mauerwerk nicht zum Einsturz bringen, ist ein Zeichen für die enorme Stabilität der Bauwerke.
- Fast 80.000 Menschen bewohnten diesen Ort und waren mit der Pflege, Instandhaltung und täglichen Diensten betraut.
- Der Ta Prohm zählt zur Kategorie der Tempel, die der Herrlichkeit vergötterter Eltern gewidmet waren.
Ta Prohm besichtigen
Der Weg führt uns von Osten nach Westen. Wobei er mit Erreichen der 4 Einfassung im Vergleich zu Angkor Wat alles andere als geradlinig verläuft. Je mehr Du Dich dem Zentrum von Ta Prohm näherst, umso eher gleicht das Gelände einem Irrgarten aus zum Teil verfallenen Galerien und Gängen. Sie umgeben das fast vollständig verfallene Heiligtum im Zentrum von Ta Prohm. Doch es lohnt sich, wenn Du Dir Zeit nimmst und die Szenerie in Ruhe auf Dich wirken lässt.
Bevor Du am eigentlichen Ta Prohm Tempel ankommst, läufst Du gut 500 Meter Richtung Westen. Du passierst einen Gopuram (dreiteiliges Tor) und die Überreste der Halle der Tänzerinnen, die nach Westen hin an einen weiteren Gopuram anschließt. Kurz hinter diesem Tor erwartet Dich direkt das erste Highlight: Die wohl berühmteste und meist fotografierte Mauer der Welt. Ein von gigantischen Wurzeln der Tetramelaceae eingenommenes Mauerwerk.
Von Würgefeigen und Kürbisartigen
Nach seiner Wiederentdeckung ergab sich der Beschluss, dass der Ta Prohm im Gegensatz zu anderen Tempeln keine aufwändigen Restaurationsarbeiten erfährt. Man wollte ihm dem Publikum so zeigen, wie man ihn vorgefunden hat.
So kannst Du auch heute noch bestaunen, wie sich die Natur diesen Ort zurückerobert hat. Zwei verschiedene Baumriesen gibt es zu bewundern. Tetrameles nudiflora, welche zur Ordnung der Kürbisartigen gehören, thronen mit ihren dicken und leicht glänzenden Brettwurzeln förmlich auf den Dächern des Ta Prohm. Im Angkor Taschenbuch von Reinhart Zieger ist zu lesen, dass die Oberfläche an Camembert-Käse erinnert.
Verwechslung trotz augenscheinlicher Unterscheidung
Hin und wieder kommt es vor, dass die Tetrameles nudiflora mit Würgefeigen in Verwechslung geraten. Dabei unterscheiden sie sich erheblich voneinander. Die Würgefeige ist sozusagen ein gemeiner Dieb, der einen Baum als Wirt benutzt und ihn nach und nach zum Absterben bringt. Übrig bleibt ein Geflecht aus feinädrigen Wurzeln, die sich, sobald sie mit dem Boden in Berührung kommen, noch schneller ausbreiten.
Hier im Vergleich auf dem ersten Foto Tetrameles nudiflora und auf dem zweiten Foto die Wurzeln der Würgefeige.
Die Geschichte von Ta Prohm
Von König Jayarvaman VII. erbaut, gehört der 1186 dem Prajnaparamita (Vollkommenheit der Weisheit) geweihte buddhistische Ta Prohm zu den Tempeln aus der Bayon-Zeit. Ursprünglich beheimatete er eine buddhistische Universität. Jayarvaman VII. ließ den Tempel zum Gedenken an seine Mutter erbauen. Sein ursprünglicher Name lautete „Rajavihara“ was soviel wie „königliches Kloster“ bedeutet.
Maurice Glaize kommentiert in seinemWerk „A guide to the Angkor Monuments“ über den Ta Prohm: „Während in seiner etwa zwanzigjährigen Regierungszeit einige Zeit lang alle verschiedenen Tempel im Stil des Bayons einem einzigen König – Jayavarman VII. – zugeschrieben wurden, scheint es heute wahrscheinlicher, dass er in so kurzer Zeit nicht mehr hätte tun können, als bereits bestehende religiöse Einrichtungen mit seinem Zeichen umzugestalten, zu erweitern oder zu vervollständigen“.
Was vermuten lässt, dass auch nach der Regentschaft von König Jayarvaman VII. weitere Verschönerungsarbeiten am Ta Prohm vorgenommen wurden.
Die Architektur des Ta Prohm
Beim Ta Prohm handelt es sich um einen „flachen“ Khmer Tempel, also nicht um einen Pyramidenbau, wie zum Beispiel Angkor Wat. Er besteht aus mehreren einstöckigen Gebäuden die von einer rechteckigen 600 x 1.000 Meter langen Lateritmauer umgeben sind. Richtung Zentrum entlang der vierten Einfassung finden sich die Fundamente von 93 Mönchszellen, ebenfalls aus Laterit. Man geht davon aus, dass sie für die Dozenten bestimmt waren. Auf Grund des Zustands des Tempels lässt sich der Grundriss nur schwer erkennen. An vielen Stellen liegen herabgefallene Steine und versperren den Weg. Zur Sicherheit der Besucher sind außerdem nicht alle Bereiche zugänglich.
Im Gegensatz zur Außenmauer sind die 4 inneren Einfassungen nahezu quadratisch wobei die dritte Einfassung in allen 4 Himmelsrichtungen ein Tor in Form eines Gopuram aufweist. Nur das Tor im Westen ist gut erhalten und zeigt einen Turm mit 4 Gesichtern von Lokesvara – unverkennbar im Stil des Bayon.
Im Zentrum von Ta Prohm befindet sich ein in das Mauerwerk eingravierter liegender Buddha. Der zentrale Innenhof misst gerade mal 24 Meter je Seite. Der Zugang erfolgt über den westlichen Gopuram.
Ta Prohm fotografieren
Die beste Zeit zum Fotografieren ist am frühen Morgen oder am Nachmittag. Dann ist es nicht so voll und Du hast eher die Gelegenheit, in Ruhe die fotografischen Hotspots von Ta Prohm einzufangen ohne dass Dir andere Menschen ins Bild laufen. Unabhängig davon ist das Licht morgens und nachmittags bekanntlich besser zum Fotografieren, als das grelle Tageslicht.
Tipp: Überlege Dir vor Deinem Besuch, welche Angkor Tempel Du unbedingt mit bestmöglichen Fotos festhalten möchtest. Plane entsprechend die Reihenfolge in der Du die Tempel besichtigst und fotografierst.
Während der Regenzeit zeigt sich der Ta Prohm von seiner schönsten Seite. An vielen Stellen ist der Tempel mit grünem Moos bewachsen und verleiht der ohnehin schon magischen Kulisse ein unvergleichliches Flair.
Weitwinkel oder Telebjektiv?
Für Ta Prohm lohnt sich auf jeden Fall ein Weitwinkel-Objektiv, wenn nicht sogar ein super Weitwinkel. Dieses Foto ist mit einer Brennweite von 15 mm entstanden. Und selbst damit ist es schon eine Herausforderung, die gesamte Szene einzufangen.
An anderer Stelle ist wiederum ein Tele-Objektiv von Vorteil. Wie in diesem Beispiel: Kaum zu glauben, dass sich an diesem Ort ein ausdrucksstarkes Motiv befindet. An diesem Gebäude im Osten von Ta Prohm läuft nahezu jeder vorbei. Selbst bei näherer Betrachtung wirkt es erst einmal alles andere als spektakulär.
Doch wir gehen noch näher heran, und fokussieren auf das Gesicht der Devata. Je nach Blickwinkel entstehen Aufnahmen wie diese. Gut zu erkennen die Effekte bei unterschiedlicher Brennweite. Unter den Fotos findest Du jeweils die technischen Daten.
Aber ich will mich hier nicht mit Ruhm bekleckern, der mir gar nicht gebührt. Die Aufnahmen sind während einer Foto-Tour mit Darren von Cambodia Images entstanden. Ohne ihn hätte ich diesen Ort wohl ebenfalls nicht beachtet und wäre an der wunderschönen Devata-Figur vorbei gelaufen. Hier noch weitere Ta Prohm Fotos von mir, die während dieser Foto-Tour mit Darren entstanden sind.
Impressionen vom Ta Prohm Tempel
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