Die Flachreliefs an den Wänden der dritten Einfassung von Angkor Wat gehören zu den berühmtesten der Welt. Ich persönlich finde die Geschichten, die die Reliefs erzählen, höchst spannend. Auf dieser Seite hier gebe ich Dir hauptsächlich Tipps zum Fotografieren der Reliefs. Zu den Geschichten der Reliefs habe ich am Ende dieser Seite verlinkt.
Allgemeines zu den Flachreliefs von Angkor Wat
Allein mit der Besichtigung der Basreliefs kannst Du Stunden verbringen. Auf einer Strecke von rund 600 Metern bedecken sie die Innenwände der offenen Galerien an der dritten Einfassung von Angkor Wat. Meine Empfehlungen:
- Besuche die Basreliefs mit einem Tourguide. Er zeigt Dir die wichtigsten der 8 Reliefs, wenn Du nur wenig Zeit hast. Außerdem führt er Dich zu den Stellen an den Wänden, die von Bedeutung sind und erzählt Dir dabei die Geschichten dahinter.
- Du liest vor Deinem Besuch die Geschichten zu den Reliefs. Mit diesem Wissen machst Du Dich dann auf den Weg und erkundest die Mythen an den Wänden von Angkor Wat in eigener Regie.
Die Geschichten der Reliefs
Nach und nach stelle ich hier die Geschichten der einzelnen Reliefs vor.
- Die Schlacht von Kurukshetra, (Westgalerie, Abschnitt im Süden)
- Die Armee von König Suruyavarman II., (Südgalerie, Abschnitt im Westen)
- Himmel und Hölle (Südgalerie, Abschnitt im Osten)
- Das Quirlen des Milchozeans, (Ostgalerie, Abschnitt im Süden)
- Vishnus Sieg über die Asuras (Dämonen), (Ostgalerie, Abschnitt im Norden)
- Krishna besiegt den Dämonenherrscher Bana, (Nordgalerie, Abschnitt im Osten)
- Kampf zwischen Göttern und Dämonen, Nordgalerie, Abschnitt im Westen)
- Die Schlacht um Lanka, (Westgalerie, Abschnitt im Norden)
Bedeutungsloser Eremit statt Vishnu
Ohne Vorkenntnisse passierte mir seinerzeit diese Anekdote: Stolz zeigte ich Ratanak – meinem favorisierten Tourguide – dieses Foto und er? Er lachte sich halb schlapp. Hatte ich doch statt der bedeutenden Szene mit dem Kampf von Vishnu gegen den Dämonen Bana diesen vergleichsweise unbedeutenden Eremiten fotografiert. Tja …
Dabei war ich heilfroh, unter dem ganzen gefühlten Relief-Wirrwarr eine prägnante Figur entdeckt zu haben. Natürlich im Glauben, es handelt sich um jemand Bedeutungsvollen. Nun gut, ist jetzt nicht wirklich ein Drama, aber zumindest diese kleine Erwähnung wert :-)
Die Reliefs fotografieren
Die Reliefs zu fotografieren gestaltet sich als ein nicht wirklich einfaches Unterfangen. Stehst Du direkt vor einer der Wände, wirken Fotos schnell flach und fast schon langweilig. So wie dieses hier von der Schlacht um Lanka am nördlichen Abschnitt der Westgalerie.
Mit Bildbearbeitungsprogrammen wie Photoshop lässt sich noch einiges herausholen. Trotzdem: Es ist alles andere als einfach, die wichtigen Szenen der Mythen an den Wänden zu finden.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass das Licht bis auf wenige Ausnahmen nur auf den unteren Teil der Reliefs fällt. Der obere Teil liegt hinter dem Torbogen und somit im Schatten. Dies hat zur Folge, dass die Fotos von der Belichtung her zweigeteilt sind. Der untere Bereich des Fotos ist hell und der obere dunkel.
Doch mit ein paar Tricks lassen sich durchaus ansprechende Fotos der Galerien erstellen.
Menschen fotografieren
Mit Menschen wirken Fotos naturgemäß direkt wieder ganz anders, weil etwas passiert. Selfies allein, mit Partner oder Freunden, oder einfach andere fotografieren, während sie fotografieren. Toll ist’s natürlich, wenn Dir ein oder gleich mehrere Mönche begegnen. Das orange ihrer Roben hebt sich eindrucksvoll von dem Gemäuer ab.
Die beiden Fotos hier sind im Rahmen einer kleinen Fototour zusammen mit dem Photoclub der New Hope School zu den Flachreliefs von Angkor Wat entstanden. Ich hatte die ehrenvolle Aufgabe, eine der ersten Touren mit dem Photoclub durchzuführen. Wir hatten uns das Fotografieren der Galerien vorgenommen. Die eine Hälfte von uns ist links herum und die andere rechts herum, sodass wir jeweils die Reliefs von 4 Galerien fotografiert haben.
Die Galerie den Gang entlang fotografieren
Mit etwas Glück erwischst Du Momente, in denen sich gerade keinen anderen Besucher in der Galerie aufhalten. Dann ergibt sich die Möglichkeit für Fotos wie diese hier.
Tipp: Für Fotos wie das erste von den beiden Beispielen – Stell Dich möglichst in die Mitte und halte Deine Kamera oder Smartphone hochkant. Positioniere Dich so, dass keine Zwischenräume zwischen den Säulen zu sehen sind. Dann wirkt das Foto später gleichmäßiger.
Mit etwas Glück bist Du gerade vor Ort, wenn die Sonne sich zwischen den Säulen zeigt. Am frühen Morgen also oder vor Sonnenuntergang. Dann ist das Licht weich, umschmeichelt die Reliefs mit einem golden Schimmer und zusätzlich werfen die Säulen lange Schatten, sodass tolle Kontraste im Bild entstehen.
Devatas an den Eckgalerien
An den Ecken zur anderen Himmelsrichtungen triffst Du auf Devatas. Diese lassen sich wunderbar fotografisch in Szene setzen. Bei einer Brennweite ab ca. 120 mm und kleiner Blende erzielst Du zusätzlich eine schöne Unschärfe für alles, was sich weiter hinten befindet. Oder Du bearbeitest die Fotos in einem Bildbearbeitungsprogramm entsprechend nach, so wie ich das hier gemacht habe.
Balusterfenster in den Eckgalerien
Auch schön: Die Balusterfenster in den Eckgalerien. Es ergeben sich schöne und kontrastreiche Aufnahmen, wenn Du durch sie hindurch fotografierst.
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