Dies ist der zweite Teil meiner kleinen Serie drei Touren in Kampot. Im ersten Teil habe ich Dich auf die phänomenale Bootsfahrt mit Björn von „I love the River“ mitgenommen. Heute erzähle ich Dir von unserer Fahrt zum Secret Lake in Kampot. Der Secret Lake – von den Kambodschanern „Tomnop Tek Krolar“ genannt – ist kein natürlicher See. Durch den Bau eines Damms ist der See zu Zeiten der Schreckensherrschaft der Roten Khmer in den 70er Jahren durch Zwangsarbeiter als Wasserreservoir entstanden. Die älteren Einwohner können sich noch an den Bau erinnern. An die Zeit voller Entbehrungen in der sie selbst gezwungen waren, am Bau mitzuwirken. Man erzählt sich, dass es an diesem Ort ein Massengrab geben soll. Es wurde allerdings nie gefunden.
Heute ist der Secret Lake ein Ausflugsziel. Er lockt mit Restaurants, den angrenzenden Pfefferfarmen und lädt zum Schwimmen ein im kühlenden Nass.
Kreuz und quer statt einfach nach Osten
Es ist Samstag morgen. Von unserem Hotel nördlich im Norden von Kampot Stadt aus geht es mit dem Motorrrad in Richtung Osten zum gut 12 km entfernten See. Das Motorrrad ist am besten für diese Fahrt geeignet, denn für ein Tuk Tuk sind die Straßen – wobei es sich eher um schier unbefahrbare Schlammpfade denn um Straßen handelt – nicht zu bewältigen. Erst vor kurzem hat die Regenzeit aufgehört und ihre Spuren hinterlassen. An sich ist der Weg einfach. Vom Zentrum am Kreisverkehr (Durian Roundabout) entlang Straße Nummer 33 und direkt hinter der Brück, die den Fluss überquert, leicht links auf die Straße Nummer 1331. Dann immer weiter geradeaus, wobei es nur einmal über die Bahngleise gehen soll. Keine Ahnung warum: Wir kreuzen die Bahngleise gleich mehrfach …
Trotzdem schafft es Seiyon, dass wir schlussendlich am Secret Lake ankommen. Ich vermute, sie weiß selbst nicht so genau, wie ihr das gelungen ist. Denn an sich kann man Kambodschanern in Sachen Wegbeschreibung nur wenig Glauben schenken. Mir dünkt, dass jedes Mal, wenn Seiyon die durchaus auskunftsfreudigen Kambodschaner am Straßenrand nach dem Weg fragt, wir in allen Himmelsrichtungen unterwegs sind, nur eben nicht nach Osten. Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – sehen wir plötzlich an einer kleinen Kreuzung ein Schild, welches uns den Weg zum am Secret Lake gelegenen Khmer Roots Cafe zeigt. Den zahlreichen Top Bewertungen bei Tripadvisor nach zu urteilen ein absoluter Geheimtipp, der nicht mehr ganz so geheim ist.
Khmer Roots Cafe – Kulinarisches mitten im Nirgendwo
Nach weiteren knapp drei Kilometern sind wir am See. Idylle pur, kein Mensch ist zu sehen, das Wasser kristallklar. Schräg gegenüber unübersehbar das Khmer Roots Cafe. Ein liebevoll eingerichtetes kulinarisches Kleinod mittendrin im sprichwörtlichen Nirgendwo mit Töpfen, Tiegeln, Tassen, Tellern und was man sonst noch so alles braucht, um was Leckeres für die Gäste auf den Tisch zu bringen. Die Karte ist einladend. Sogar Kochkurse werden angeboten. Ein großes Schild mit Khmer Root Cafe bezeugt, dass wir uns wahrhaftig am besagten Ort befinden. Dass ein „s“ irgendwo abhanden gekommen ist, fällt vielleicht auf, stört aber nicht. Alles prima, nur dass wir wohl zu früh sind. Das Khmer Roots hat geschlossen. Schade, aber ist halt so.
Nicht weit entfernt beäugt uns eine angebundene Kuh. Für uns der Beweis, dass bestimmt bald jemand kommen wird. So eine Kuh wird schließlich nicht einfach so vergessen, denke ich bei mir …
Wir ruhen uns noch ein wenig aus und warten auf Mr. Rithy. Wir wollen nämlich noch zu The Pepperhill, einer Pfefferfarm, auf der der berühmte Kampot Pfeffer angebaut wird. Mehr über die Farm erfährst du in einem der nächsten Artikel. Goodie: Ich werde ein Pfeffersortiment mit schwarzem, rotem und weißem Pfeffer verlosen!
Zurück nach Kampot
Hier im Artikel geht es direkt zurück nach Kampot. Seiyon und ich sind wieder auf der Heimreise und kommen an einem Damm vorbei, der gut 20 cm überflutet ist. Gegenüber ein Restaurant und wir staunen nicht schlecht, als wir Autos und Tuk Tuks gemütlich über den Damm fahren sehen. Schon verlockend so eine Fahrt auf die gegenüberliegende Seite, doch wir entscheiden uns für die Weiterfahrt.
Eine weise Entscheidung, wie sich später herausstellt. Denn kurz nach unserer Ankunft im Hotel fängt es heftig an zu regnen und das gute zwei Stunden lang. Ich frage mich, wie die eh schon matschigen Straßen jetzt aussehen mögen …
Tour zum Secret Lake
Von Kampot
- Über die Straße 33 Richtung Osten und nach der Flussüberquerung die Straße 1331 entlang immer geradeaus.
- Entfernung: ca. 12,5 km
- Dauer mit Motorrad: ca. eine Stunde
- Dauer zu Fuß: ca. 3 Stunden
- Es gibt auch eine Route mit dem Auto. Die Strecke ist mit 17 km zwar was länger, aber dafür auch schneller, weil man nur über asphaltierte Straßen fährt
Von Kep:
- Von der White Lady Statue die A33 bis zur
- Entfernung: ca. 16,5 km
- Dauer mit dem Motorrad: ca. 1,5 Stunden
- Dauer mit dem Auto: ca. 40 Minuten
Das kannst du am Secret Lake unternehmen
- Eine Pfefferfarm besuchen
- Im Secret Lake baden
- Im Khmer Roots Cafe essen oder einfach nur einen Drink nehmen
- Ins Secret Lake Restaurant gehen
- Nördlich vom Secret Lake in knapp sieben km Entfernung den Phnom Chhngok Cave Temple mit seiner Höhle besuchen – ein weiteres beliebtes Ausflugsziel.
Hier noch die Karte mit der Route vom Kreisverkehr in Kampot zum Khmer Roots Cafe.
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