Immer wenn ich in Kambodscha bin, führt mich einer meiner ersten Wege in das zentral in Phnom Penh gelegene Wat Ounalom! Es gibt vielleicht selten einen religiösen Ort in Kambodscha, der auf einer Seite so viel Ruhe und Geborgenheit ausstrahlt, auf der andere Seite aber auch total quirlig und bunt ist.
Wat Ounalom – auch ein wichtiger Ort des Buddhismus in Kambodscha! Du solltest nicht versäumen, diesem Ort einen Besuch abzustatten. Außerdem befindet er sich zentral in kurzer Entfernung zum Königspalast, zum Markt Kandal, zum Nationalmuseum. Und – es ist unmittelbar an der Riverside!
Was macht das Kloster so bedeutsam?
Eine Augenbraue Buddha’s …
… wird in einer Stupa aus der Angkor-Zeit aufbewahrt.
Die Stupa – ihr Name lautet in Pali-Sprache ‚Prasat Baddhilom‘ – befindet sich hinter dem Hauptgebäude. Interessant sind auch die vier Buddhastatuen aus Bronze, jede schaut in eine der vier Himmelsrichtungen.
Daher kommt übrigens auch der Name des Klosters. ‚Ounalom‘ ist die Bezeichnung für ‚Augenbrauenhaar‘ in Khmer-Sprache.
Im Hauptgebäudes befindet sich eine Statue von Huot Tat, dem fünften Patriarchen des kambodschanischen Buddhismus – genauer gesagt, des Theravada-Buddhismus, zu der auch die königliche Familie gehört.
Er wurde 1975 von den Roten Khmer hingerichtet. Seine Statue wurde in den Mekong geworfen. Man wollte wohl deutlich machen, wer nun das Sagen in Kambodscha hat. Heute befindet sich im Hauptgebäude auf der rechten Seite wieder eine Statue von Huot Tat.
Im 3. Stock findet man eine Glasvitrine mit einer kleinen Buddhafigur aus Marmor burmesischen Ursprungs, der von den Roten Khmer in Stücke zerbrochen und später wieder zusammengesetzt wurde. Von hier oben hat man einen guten Blick auf den Mekong, obwohl die Tür oben auf der Treppe oft verschlossen ist.
Kennenlernen durfte ich Wat Ounalom schon sehr früh am Beginn meiner Reisen in Kambodscha. Damals wurde ich über das Internet auf eine Hilfsorganisation aufmerksam, die Schulen baut, Projekte initiiert und jetzt, als neuestes Projekt, das langsam aber sicher der Vollendung entgegengeht, der Bau eines Krankenhauses für Kinder.
Die Rede ist von der Hilfsorganisation „Raise and support the Poor„. Gründer und Präsident der Organisation ist Sareth Brak. Auch in Deutschland gibt es einen Unterstützerverein mit Sitz in Stuttgart.
Die Geschichte von Wat Ounalom
Das Hauptgebäude dieses buddhistischen Klosters – eines von weit über 40 – stammt aus dem Jahr 1952 und ist eine Nachbildung des Tempels aus dem 15. Jahrhundert. Vor der Pol Pot – Zeit beherbergte der Tempel bis zu 500 Mönche. Eine wertvolle buddhistische Bibliothek wurde dort aufbewahrt. Während der Zeit der Roten Khmer gab es schwerste Schäden an vielen wertvollen Kulturgütern. Auch beherbergte der Tempel das „Buddhistische Institut“, bevor es 1999 in ein größeres Gebäude am Sihanouk Boulevard verlegt wurde.
Heute leben wieder 358 Mönche an diesem Ort (Stand 2020). Der derzeitige Patriarch der Mohanikay-Strömung des Theravada-Buddhismus ist Samdech Tep Vong. Er ist 93 Jahre alt!
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